Rezension

Ich brenne für dieses Buch!

Ich brenne für dich - Tahereh Mafi

Ich brenne für dich
von Tahereh Mafi

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meine Meinung: Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch anfängt und es euch von der ersten Zeile an, in Besitz nimmt? Es füllt eure Gedanken, eure Gefühle, euer ganzes Dasein. So war es mit Band eins dieser Reihe. Ich habe alles daran geliebt, jedoch war in Band zwei der totale Wurm für mich drin. Der Wurm war so verheddert, dass ich sehr lange gezögert habe, bis ich endlich den Mut aufbringen konnte, Band drei in die Hand zu nehmen.
Wir kennen Juliette, die kleine Flennsuse, die ihre guten Momente hat, in denen der Leser ihr abkaufen kann, dass sie eine Anführerin ist. Diese Momente sollten langsam, nach und nach zu nehmen, nicht plötzlich. Juliette macht eine Wandlung durch, die ich ihr nicht abkaufen kann. Bis zum Ende habe ich mich leicht veräppelt gefühlt, zum Teil wegen Juliette …
… und zum Teil wegen der Liebes-Sache, die zwischen ihr, Warner und Adam abläuft. Nach Band zwei ist so ziemlich klar, in welche Richtung diese "Beziehungen" sich entwickeln, weshalb ich nicht überrascht war, als es so kam, wie ich es mir dachte. Ich bin weder Team Warner, noch Team Adam. In Band eins liebte ich Adam und Juliette zusammen, in Band zwei mochte ich Warner und Juliette (so lala, da Warner echt krank zu sein scheint in dem Band). Aber in diesem letzten Buch, dreht die Autorin leicht durch, sie macht einen auf Cassandra Clare, die ihren Lesern immer alles recht machen möchte. Erst mal tausend Liebesdreiecke aufwirbeln, die Fangemeinde spalten und dann alles so hin- und herdrehen, dass keiner sauer ist. Alle sind am Ende glücklich. Friede, Freude, Eierkuchen.
So nicht, liebe Autoren. Es braucht mehr als ganze Kapitel, die mich mit Infodump zuschütten, um zu beweisen wie toll oder böse ein Charakter doch ist. Es braucht mehr, wenn ich seit zwei Büchern denke, dass ich einen Charakter kenne. Ganz zu schweigen davon, dass kein Leser einfach alles auf dem silbernen Tablett präsentiert haben möchte. Nach dem Motto: Also, ich erkläre dir jetzt mal alles, wie es wirklich ist, denn du irrst dich seit zwei Büchern, über 600 Seiten, hör mir ganz genau zu, okay?
Erst gegen Ende ging die Handlung "richtig" los, es wurde spannend, lustig (dank Kenji, mal wieder. Kann der Typ bitte seine eigene Buchrreihe bekommen? Er verdient es!) und schön (die Frau kann halt schreiben, leugnen ist zwecklos).
Das Ende wiederum lässt mich zwiegespalten zurück. Zum einen finde ich Tahereh Mafis Lösung echt gut, zum anderen, weil das ENDE dem Leser Freiheit für eigene Intepretationen und Gedanken lässt. Dann allerdings ist die Lösung zu einfach, zu unspannend und einfalslos. Hier habe ich viel mehr erwartet.
Bewertung: Ich brenne für diese Geschichte (Wortspiel, ahoi) in Liebe und Abneigung. Wieso mussten die Dinge so kommen, dass wir als Leser mit den Infos vollgeschmissen werden? Wieso mussten all die Konflikte auf so banale und unzufriedenstellende Art abgehandelt werden? Wieso, wieso, wieso. Es ist ein gutes Buch, nicht so gut wie Band eins. Es ist ein okay-Buch einer okay-Reihe, für das ich ♥♥♥,♥ Herzchen vergebe.