Rezension

Ich denke mich gesund!

Denken heilt! - Albert Kitzler

Denken heilt!
von Albert Kitzler

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:

Philosophie für ein gesundes Leben!

Albert Kitzler versteht es wie kein zweiter, die Weisheit der antiken Philosophen mit unserem modernen Leben zu verknüpfen.
In seinem aktuellen Buch geht es um unsere Gesundheit: Unser Alltag fordert uns viel ab - Stress, Unruhe, Erschöpfung und manchmal sogar Angst sind die Folge und belasten unsere Psyche.
Albert Kitzler ist überzeugt: Das Weisheits-Wissen von antiken Philosophen wie Seneca, Buddha, Konfuzius und anderen Denkern der Antike ist ein wirkungsvolles Heilmittel, um mit diesen Lebensfragen fertigzuwerden. In seinem neuen Sachbuch übersetzt er das Gesundheits-Wissen antiker Philosophen und Denker aus Ost und West anschaulich in unsere Lebenswirklichkeit und macht ihr philosophisches Therapeutikum nutzbar – als Weg zu Ausgeglichenheit und Daseinsfreude und zum Wohl unserer Seele.

Über den Autor:

Dr. Albert Kitzler, geb. 1955, studierte Philosophie und Jura in Freiburg i.Br. und war als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Heidegger-Lehrstuhl tätig. Seit mehr als 20 Jahren ist er als erfolgreicher Medienanwalt und Filmproduzent (1994: Oscar für den Kurzfilm „Schwarzfahrer“) in Berlin ansässig. Seit 2000 beschäftigt er sich wieder intensiv mit der Philosophie im antiken Griechenland, in China und Indien. 2010 gründete er „MASS UND MITTE – Schule für antike Lebensweisheit“ (www.massundmitte.de), wo er Seminare, Coachings sowie philosophische Matineen leitet und Vorträge hält. Seine ersten beiden Bücher "Wie lebe ich ein gutes Leben?" und "Philosophie to go" haben bei Lesern und Kritikern Begeisterung ausgelöst.

Mein Fazit und meine Rezension:

"Gleich, ich muss nur noch schnell ...", "Später, zuerst ist das dran", "Warum kann sie/er das besser?", "Lass mich endlich in Ruhe!"

Wer kennt all diese Gedanken nicht? Wer hat sie nicht mehrfach am Tag oder sagt sie auch noch laut - entweder zu sich selbst oder aber zu anderen?

Wer von sich behaupten kann: "Ich bestimmt nicht!", dem geht es gut! Herzlichen Glückwunsch! Sie haben nicht nur ihr Leben im Griff, sondern verstehen sich auch darauf, Stress zu vermeiden, Überlastungen und Überforderungen zu entgehen, Gefühle wie Wut, Hass, Leidenschaften, Habgier, Geiz und Missgunst im Zaum zu halten oder erst gar nicht aufkeimen zu lassen.

Wer sich aber in dem ein oder andere Satz oder Gedanken wieder findet: herzlich Willkommen! Genau so ergeht es mir auch fast täglich! Zu schnell lasse ich mich von Sorgen, Ängsten und Kummer gefangen nehmen, lasse zu, dass ich gestresst werde und dass sich eben dieser Stress nicht nur negativ auf meine Gedanken, sondern letzten Endes auch auf meine Gesundheit auswirkt. Was also kann ich dagegen tun? Sich nicht stressen lassen, ein sehr guter Ratschlag. Doch wie bitteschön? Ein Patentrezept für weniger Stress ist mir nach wie vor noch nicht bekannt und ich habe schon einige Bücher über Achtsamkeit, Meditation und Stressreduktion gelesen.

Dieses Buch ist jedoch nicht wie all die anderen, die ich schon vorher gelesen habe. Albert Kitzler führt den Leser mit Hilfe großer Philosophen hin zu seinem eigenen Innersten, hin zu seinen tiefsten Gedanken und Gefühlen und zeigt (Heil-)Mittel und Wege auf, die uns all diese negativen Einflüsse erkennen und bearbeiten lassen. Hier ein Beispiel:

"Heilmittel gegen Ängste im Überblick

Hinterfrage deine Wertvorstellungen und relativiere sie.
Reduziere deine auf Äußeres gerichteten Begierden und lenke sie auf anderes.
Setze innere Werte anstelle von äußeren. 
Denke weniger an die Zukunft und konzentriere dich auf das Hier und Jetzt. 
Mache dir die Vergänglichkeit aller Dinge bewusst.
Denke an deinen eigenen Tod. 
Denke von Beginn an, dass diene Unternehmung scheitern kann. 
Mache dir die Grenzen der eigenen Erkenntnisfähigkeit bewusst."

Diese Übersichten findet man hinter allen Kapiteln. Sie stellen nicht nur Leitsätze, sondern auch Eselsbrücke zu dem vorher Gelesenen dar und geben mir auch jetzt noch ein gutes Gefühl.

Angst, wir alle haben Angst vor etwas, vielleicht vor einem Tier, vor der Zukunft, oder unvorhergesehenen Situationen. Wie kann man sie bekämpfen?

Nach den oben genannten Leitsätzen, in dem wir:

A) unsere Leitsätze hinterfragen und unsere Wertvorstellungen überdenken:

Ist alles wirklich so wichtig, wie ich es denke? Ist die Bedeutung dessen tatsächlich so relevant und so über(ge)wichtig für mich? Denke scharf nach und in den meisten Fällen gelangst du zu dem Schluss: nein, ist es in der Tat nicht.

B) Reduziere deine Begierden und lenke sie auf anderes

Wenn mir das nicht so wichtig ist, was ist es dann? Benötige ich das wirklich? Ist es lebensnotwendig?

C) Setze innere Werte anstelle von äußeren

Was nutzen mir schicke Schuhe, die neuste Mode oder das neuste Modell von irgendwas, wenn ich nicht zufrieden bin? Wenn ich mich äußerlich gut kleide, fühle ich mich in meinem Inneren auch so? Eher nicht. Besinne dich auf deine inneren Werte.

D) Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt!

Eine Regel oder ein Leitspruch, der mir bislang in jedem Buch begegnet ist. Achtsamkeit ist das oberste Ziel! Warum soll ich mich mit Ängsten über die Zukunft plagen? Die Ängste für das Morgen machen mein Heute kaputt und ich lebe nicht.

E) Mache dir die Vergänglichkeit aller Dinge bewusst

Dieser Leitsatz hat mich am meisten fasziniert und geprägt. Natürlich ist mir klar, dass alles vergänglich ist, aber war es mir auch tatsächlich bewusst? Nein, das war es nicht. Ich habe trotzdem in der Vergangenheit gelebt oder aber in der Zukunft, habe das Hier und Jetzt missachtet und mich angestrengt. Wofür? Für mich, ja. Doch alles ende, das Gute als auch das Schlechte. Was mich heute bewegt und mich nicht zur Ruhe kommen lässt, ist bald vorbei. Alles ist vergänglich und wenn wir uns das vor Augen halten, ist man doch etwas beruhigter.

F) Denke an deinen eigenen Tod

Gut, hierzu muss man nicht viel zu schreiben oder erklären. Nicht nur alles ist vergänglich, auch wir sind es. Irgendwann endet alles und warum soll ich heute nicht leben?

G) Werde dir bewusst, dass du auch scheitern kannst

Wenn du direkt von Anfang auch auch die Option bedenkst, dass es nicht so läuft, wie du es gerne hättest, dass du auch scheitern kannst, wird dir die Angst genommen. Die Angst zu scheitern ist eine Angst, die man relativieren kann, indem man auch zugibt: ja, ich kann auch scheitern. Doch aus meinem Scheitern lerne ich. Es ist kein Eingeständnis für Schwäche.

H) Mache dir die Grenzen deiner eigenen Erkenntnisfähigkeit bewusst

Ich weiß einiges, aber nicht alles. "Ich weiß, dass ich nichts weiß." Trotz den angehäuften Wissen, können wir nicht alles wissen, nicht alles verstehen und begreifen oder greifen, wenn ich mir aber darüber im Klaren bin und mir meine eigenen Grenzen bewusst mache, dass ich selbst "endlich" bin und nicht "unendlich" gibt mir das Gefühl von Zufriedenheit. Das heißt jetzt nicht, dass ich nicht mehr lernen soll oder kann!

Dies sind nur wenige Beispiele aus einem Buch, das mich sehr fasziniert und bewegt hat. Einiges habe ich daraus mitgenommen, insbesondere den Gedanken an die Vergänglichkeit. Heute habe ich einige meiner neuen Erfahrungen und Erkenntnisse im Alltag ausprobiert. Ich bin noch nicht sehr geübt darin, doch ich habe den ersten Schritt auf dem Weg des "Gesunddenkens" getan und ich bin sehr froh darüber.

Wer möchte diesen Weg mit mir gehen? :) Vielleicht habt ihr das Buch auch gelesen und möchtet eure liebsten Leitsätze oder bedeutendsten Sätze mit mir teilen? Ich würde mich darüber freuen!

Ich kann nur sagen: Albert Kitzler hat mich wieder einmal mit einem seiner Bücher nicht nur unterhalten und gefesselt, sondern auch zum Nachdenken und Umdenken angeregt. Wer möchte schon nicht gesund sein?

Kommentare

Brocéliande kommentierte am 17. Oktober 2016 um 23:28

Ich schätze den Autor auch sehr - und Deine Rezi lässt dieses Sachbuch auf meine WuLi wandern ;)