Rezension

Ich fand in „Plötzlich Prinz“ eine spannende, geheimnisvolle Geschichte, die mich nach langer Abstinenz wieder zurück ins Nimmernie holte

Plötzlich Prinz 01 - Das Erbe der Feen - Julie Kagawa

Plötzlich Prinz 01 - Das Erbe der Feen
von Julie Kagawa

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wie sehr hatte ich mich doch darauf gefreut, dem Nimmernie endlich wieder einen Besuch abstatten zu dürfen. Sicher wurde dieser Roman von vielen ebenso sehnsüchtig erwartet wie von mir. Endlich war es also soweit, der erste Ableger der „Plötzlich Fee Reihe“ lag in meinen Händen. Unnötig zu erwähnen, dass meine Erwartungen immens waren.
12 Jahre nachdem Meghan ihre Familie, und somit auch ihren Bruder Ethan, dem Protagonisten dieses Romans, verlassen hat, startet dieser Roman. Vorausschicken möchte ich als Allererstes, dass Julie Kagawas Schreibstil nichts an seiner wundervollen Art, Orte und Personen zu beschreiben verloren hat. In den Rezensionen zu den 4 Teilen der „Plötzlich Fee Reihe“ war ich davon schon sehr begeistert und auch hier fühlte ich mich nach wenigen Seiten wieder mittendrin in Ethans Welt und später auch im Nimmernie. Es war fast schon so, wie der Besuch in ein altbekanntes Urlaubsziel und so freute ich mich natürlich auch wahnsinnig darüber „alte bekannte“ wieder zu treffen.
Aber ich traf auch auf neue Figuren, denen es, wie von Julie Kagawa gewohnt, nicht an Präsens und Charakter mangelte.
Ich hatte mir schon meine Gedanken darüber gemacht, wie die Autorin Ethans Geschichte erzählen würde und ob und wie gut sich diese mit der von mir so geliebten Reihe Verknüpfen lassen würde.
Ganz ehrlich, ich war sehr angetan, denn ich fand sowohl parallelen zur Reihe ohne dass diese jedoch überhand nahmen und wie ein Abklatsch wirkten, als auch ganz neue Impulse und somit eine ganz andere Story. Natürlich spielt auch hier die Liebe eine große Rolle und doch ist Ethan und Kenzies Geschichte anders …
Was Kenzie betrifft, so wartet die Autorin a mit einer für mich nicht vorauszusehenden Info auf, die bei mir gleich zu neuen Spekulationen führte. Insgesamt schafft Julie Kagawa es recht häufig, Geheimnisse genau dann preiszugeben, wenn ich eigentlich auf einem anderen Weg war. Nicht alles ist so unvorhersehbar, aber die ein oder andere Überraschung konnte sie mir dennoch bereiten.
Spannend fand ich auch, nun den erwachsenen Ethan kennen zu lernen der ja in meiner Erinnerung immer noch ein kleiner Junge war. Ich mochte seinen Charakter auf Anhieb und hatte in keiner Sekunde das Gefühl, dass an ihm irgendetwas nicht passte. Sehr schön fand ich seine, zu beginn, etwas spröde Art, die sich aber im Laufe der Geschichte ein wenig abmilderte. Ich könnte seine Vorbehalte doch zu gut verstehen ;), immer noch im Gedächtnis, dass er selber ja das Nimmernie und die Feen durch seine damalige Verschleppung zu Genüge kannte...
Ethan erzählt seine Geschichte und ich verfolgte sie wie gebannt. Dass dieser Roman mit der „Plötzlich Fee Reihe“ verglichen wird, ist mehr als logisch. In meinen Augen muss sich „Plötzlich Prinz“ aber keineswegs dahinter verstecken. Ich gestehe, an manchen Stellen hätte ich gerne die Seiten etwas schneller geblättert und fand einige Ausführungen als „alter Hase“ etwas zu lang. Auch wenn ich niemandem dazu rate, die „Plötzlich Fee Reihe“ vorab nicht zu lesen ( ihr verpasst wirklich etwas Wundervolles“, so werden diese Ausführungen Neueinsteigern aber sicher helfen, sich besser in der Geschichte zurechtzufinden.

Ich fand in „Plötzlich Prinz“ eine spannende, geheimnisvolle Geschichte, die mich nach langer Abstinenz wieder zurück ins Nimmernie holte. Alte „Freunde“ und tolle neue Charaktere begleiteten mich auf dieser Reise und so verfolgte ich fasziniert Ethans Story. „The Next Generation“ hält Einzug ins Nimmernie und ich bin froh, dabei gewesen zu sein.

©Nicole Huppertz (the-cinema-in-my-head.blogspot.de