Rezension

Ich fühlte mich ein wenig im Regen stehen gelassen..

Drowning - Tödliches Element - Rachel Ward

Drowning - Tödliches Element
von Rachel Ward

Bewertet mit 3.5 Sternen

Carl kommt erst im Krankenhaus wieder zu sich, was passiert ist, weiß er nicht. Nach einem tragischen Ereignis am See, bei dem sein Bruder Rob ertrunken ist, kann sich Carl an nichts erinnern. Nur Neisha, die ehemalige Freundin seines Bruders, kann ihm helfen, seine Erinnerung wieder zu finden. Doch diese hat zunächst panische Angst vor ihm, Carl kann sich nicht erklären, warum. Als ob das alles nicht bereits schlimm genug wäre, wird Carl immer wieder von Visionen seines toten Bruders geplagt. Er hört seine Stimme, sieht ihn sogar - und Rob ist ihm alles andere als freundlich gesinnt. Wird Carl verrückt? Oder ist sein Bruder tatsächlich hinter ihm her?

Das Buch hat fantastisch angefangen - die bedrückende, dunkle Atmosphäre konnte man gut spüren. Einen leichter Schauer, wie ihn sich die Autorin Rachel Ward erhofft hatte, konnte ich zwar zu keiner Zeit bemerken (vermutlich habe ich dafür einfach schon zuviel in dieser Richtung gesehen und gelesen) aber ich leugne nicht, dass die düstere Stimmung auch mich berührt hat.

Das Innenleben des Protagonisten, anfangs noch gekonnt und glaubhaft dargestellt, driftete leider bald ins übersteigerte, unglaubhafte ab. Seine Schuldgefühle, anfangs noch gut nachvollziehbar, waren bald nur noch fehl am Platz. Auch die Reaktionen einiger Handelnder konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. 

Ab der Hälfte ging es leider stetig bergab - als Leser hatte man das Gefühl, in der Geschichte auf der Stelle zu treten, alles wiederholte sich, die Spannung war weg. Das Ende war zu erahnen und dennoch nicht schlüssig. Ich fühlte mich danach etwas mit meinen Gedanken allein gelassen, zu vieles wurde nicht erklärt. 

Für Jugendliche Genre - Starter durchaus empfehlenswert, begeisterten Thriller Fans rate ich hiervon allerdings ab. Drei Sterne gibt es dennoch, für den angenehmen Schreibstil und den guten Start - hätte es so geendet, wie es angefangen hat, wäre ich ein durchaus zufriedener Leser.