Rezension

Ich glaube, ich habe das Buch nicht verstanden

Play -

Play
von Tobias Elsässer

Bewertet mit 3 Sternen

Jonas hat sein Abitur bestanden und die Schule beendet. Nun will er sich ein wenig durch die Welt treiben lassen und packt seinen Rucksack. Zurück lässt er seine Lehrerin, mit der er nach der Abiturfeier eine Affäre begonnen hat. Jonas innerer Antrieb ist ein Programm, dass sich MASCHINE nennt. MASCHINE hat ihm vorhergesagt, dass er die gleichen Fehler im Leben machen wird, wie sein Vater, der die Familie verlassen hat, als Jonas und seine Schwester noch klein waren. Bereits am ersten Tag seiner Reise trifft er auf drei junge Frauen, die zu einer exklusiven Party wollen und ihn mitnehmen…

Anhand der Vermarktung des Buches habe ich einen Science-Fiction-Roman erwartet, der in der Zukunft und einer für mich unbekannten Welt spielt. Doch „Play“ spielt in der Gegenwart in unserer Welt. Jonas ist ein ganz normaler Abiturient, wie es ihn in unserer Zeit zuhauf gibt. Einzig seine Motivation ist ungewöhnlich. Er ist in der Tiefe des „www“ auf eine App gestoßen, die seine Zukunft vorhersagen kann. Da er diese Zukunft nicht akzeptieren will, macht er alles, um von dem Programm in 90 Tagen eine andere Zukunft vorhergesagt zu bekommen. Das fand ich zu Beginn noch unterhaltsam. Da Jonas sich auf eine unbekannte Reise begibt, neue Leute kennenlernt und sich ins Leben schmeißt.

Doch schon bald befindet sich Jonas mit Sun, einer der drei Frauen, in einer einsamen Hütte im Wald. Für mich stagniert die Handlung mit der Abgeschiedenheit von der Welt. Das gesamte Buch tritt nach meiner Meinung, von diesem Abschnitt an, auf der Stelle und ist nur noch mäßig spannend. Zum Ende überschlagen sich dann die Ereignisse, doch da habe ich bereits das Interesse an der Handlung verloren. Dazu kommt, dass mir Jonas sehr fremd bleibt, ich seine Handlungen oft nicht verstehe und auch nicht nachvollziehbar finde. Sun ist auch keine Person, die mich mehr für sich einnehmen konnte. Sie ist sprunghaft, schwierig, schwankt sowohl in ihrem Verhalten als auch in ihrem Reden.

Zum Ende löst der Autor vieles auf, was ich als Leserin im Hinterkopf hatte. Die Gesamtgeschichte konnte mich jedoch nicht überzeugen und ich bleibe eher ratlos zurück.