Rezension

Ich habe eine andere Art Buch erwartet - leider konnte es mich nicht begeistern

Alabasterball - Beatrix Gurian

Alabasterball
von Beatrix Gurian

Bewertet mit 2 Sternen

Vorab ein paar Worte zur Gestaltung des Buches. Das Buch hat keinen Schutzumschlag. Das Cover ist ein absoluter Traum. Viele Elemente sind erhaben gestaltet, also fühlbar, zudem reflektieren einige das Licht. Der Titel glitzert und rundet somit das Ganze wunderschön ab. Das Cover gehört für mich zu den schönsten, die ich bislang gesehen habe. 

Die Innengestaltung ist ebenfalls mit sehr viel Liebe zum Detail geschehen. Es findet sich einige Seiten vor Romanbeginn eine Karte in schwarz/weiß. Die einzelnen Teile sind durch in Graustufen gehaltene Seiten getrennt und die Kapitelanfänge ebenfalls noch einmal besonders gestaltet. Man merkt bei diesem Buch, wie viel Mühe sich die Beteiligten gegeben haben. Es ist wirklich wunderschön!

 

Amy erhält vor einem Jahr eine Einladung zum Alabasterball, von dem sie zuvor noch nie etwas gehört hatte. Mit der Einladung erhielt sie auch ein wunderschönes Kleid. Ihre kleine egoistische, ein Jahr jüngere Schwester stiehlt Kleid und Einladung und nimmt an Amys Stelle am Ball Teil. Danach ist sie verschwunden. Zwar erhielt ihre Familie Postkarten aus allen Teilen der Welt, aber kein Anruf, kein Treffen, nichts, das beweisen würde, dass die Karten wirklich von Sunny stammen. Also macht sich Amy auf ihre Schwester zu finden.

Sie tritt anstelle einer anderen jungen Frau an und merkt bald, dass dieser Ball nicht einfach nur ein Wettbewerb ist, sondern tödlicher Ernst.

 

Ich habe ehrlich gesagt nach dem Klappentext eine andere Art Buch erwartet. Ich dachte an eine dystopische Gesellschaft mit dem Alabasterball als eine Art Hungerspiele in Ballroben. Mein erster Gedanke war: oh cool, eine Mischung aus „Selection“ und „Panem“! Doch es handelt sich hierbei keinesfalls um eine Dystopie. Amy lebt ganz normal im Deutschland und es ist auch nicht irgendwann in der Zukunft, sondern heute. 

Das Buch hat mit den beiden genannten absolut gar nichts gemein.

 

Die Handlung springt immer wieder durch die Zeit zwischen Gegenwart und Vergangenheit, aber wirklich immer wieder kreuz und quer. An sich noch kein k.o. Kriterium, aber leider war für mich die Handlung sehr unglaubwürdig. Amy glaubt nicht, dass ihre Schwester die Postkarten geschrieben hat und wartet 1 Jahr bis zum nächsten Ball? Hätte sie nicht irgendwie die Behörden überzeugen können die Insel zu durchsuchen?

Auch, dass Amy nichts über den Alabasterball weiß, wenn er doch so exklusiv und so bedeutend ist und im Internet fast gar nichts darüber steht fand ich etwas weit hergeholt. Ich würde mir denken, wenn es so etwas wirklich gäbe, dann gäbe es doch Foren darüber oder irgendetwas, gerade heute mit Social Media und dergleichen macht das für mich leider keinen Sinn.

 

Amy fand ich durchaus sympathisch, aber auch sie hat es nicht geschafft mich zu fesseln. Sie konnte mich, genauso wie die Handlung nicht durchgehend überzeugen. Ihre Schwester fand ich extrem nervig und überzogen dargestellt. 

Das große Geheimnis / die Enthüllung darüber, was es mit dem Ball auf sich hat, konnte mich ebenfalls nicht abholen. Ich fand die Idee nicht schlecht, aber für mich hatte das alles zu viele Lücken.

 

Fazit: Leider war das Buch nicht mein Fall. Die Handlung war für mich nicht glaubhaft und hatte zu viele Lücken in der Logik. Die Charaktere konnten mich auch nicht ans Buch fesseln, obwohl ich die Protagonistin durchaus sympathisch fand. Irgendwie konnte mich das Buch nicht packen. Ich hatte eine andere Art Buch erwartet. Der Klappentext ließ mich eine Mischung aus „Selection“ und „Panem“ erwarten, aber mit keinem der beiden Bücher hat dieses etwas gemein.

Für mich war das schönste an diesem Buch seine Gestaltung. Nur deswegen bekommt es von mir 2 Sterne, ansonsten wäre es nur einer geworden.