Rezension

Ich habe eine Liebesgeschichte erwartet. Bekommen habe ich aber etwas viel besseres.

Wen der Rabe ruft - Maggie Stiefvater

Wen der Rabe ruft
von Maggie Stiefvater

Jedes Jahr im April empfäng Blue, die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Friedhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen - bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird.

Klapptext

Jedes Jahr im April empfäng Blue, die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Friedhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen - bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird.
Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?

Meine Meinung

Wenn man dieses Buch aufschlägt kann man vorher sehr viel erwarten, aber die Geschichte die man serviert bekommt ist mit Sicherheit eine ganz andere. Für mich gleich zu Beginn sehr positiv war die Tatsache, dass es sich bei dem Buch um keine Geschichte handelte die aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde. Außerdem wechselten die Sichtweisen in sehr regelmäßigen Abständen zwischen den Charakteren von Blue, Gansey und Whelk hin und her. Was für mich gar nicht so zum Jugendbuch passte, sondern doch irgendwie viel mehr eine Art Krimi-Charakter hatte. Das war für den Spannungsbogen des Buches sehr clever gemacht!

Es gibt viele Bücher die sich um irgendwelche Mädchen-Cliquen, dieses Buch beschreibt die Freundschaft von vier Jungen, die eigentlich unterschiedlicher nicht sein könnten. Und eine Freundschaft mit so vielen unterschiedlichen Charakteren biete eine Menge Potenzial.
Blue, die bei ihrer Mutter und dessen Freundinnen und Tanten wohnt - einem Haus das ich mir irgendwie so ähnlich wie den Fuchsbau bei Harry Potter vorstelle - rutsch in die Ereignisse um Gansey und dessen Suche nach einer mystischen Linie bloß hinein. Wegen der Weissagung sie würde jemanden mit einem Kuss töten, wird sie immer wieder ermahnt sich nicht mit Jungs zu treffen. Im Fall von Gansey, Adam, Ronan und Noah nimmt sie sich aber selbst die Freiheit heraus und beschließt den Jungs bei ihrer Suche zu helfen.

An einigen Stellen habe ich mir immer wieder gedacht: Soetwas kann auch nur in den USA passieren. Auf der anderen Seite waren manche Sprüche so perekt gewählt, dass ich Mitten im Zug laut anfing zu lachen. Es gab aber auch Momente in denen ich die Luft anhalten und gar nicht mehr weiterblättern konnte. Die Wechsel zwischen den einzelnen Charakteren waren dabei sehr gemein gewählt. Man konnte das Buch dann praktisch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die letzten 100 Seiten habe ich ohne Unterbrechung gelesen!

Was erwartet man wenn man diesen Klapptext liest? Ich habe eine Liebesgeschichte erwartet. Irgendwie, war das genau mein erster Gedanke als ich den Klapptext gelesen habe. Ein bisschen Kitsch und eine nette Geschichte. Bekommen habe ich aber etwas viel besseres. Denn dieses Buch beschäftigt sich nicht mit einer Liebesgeschichte. Und wenn, dann wird sie hier zunächst mal nur ganz kurz am Rand erwähnt. Das hat mir an diesem Buch besonders gut gefallen und ist für ich auch ein Grund, warum es sich von so vielen anderen Jugendbüchern die im Augenblick herumschwirren unterscheidet.
 

Fazit

Wen der Rabe ruft von Maggie Stiefvater stellt den spannenden Auftakt einer 4-Teiligen Buchreihe dar. Das Ende ist so offen und unbestimmt, dass ich dem nächsten Teil nur entgegen fiebern kann, wie ich vor Jahren noch auf den nächsten Harry Potter gewartet habe. Die Charaktere bieten absolut tolles Potenzial für eine Fortsetzung. Wen der Rabe ruft gehört mit Sicherheit zu meinen Highlights in diese Jahr!