Rezension

Ich habe geweint, gelacht und wieder geweint

Neun Tage und ein Jahr
von Taylor Jenkins Reid

Bewertet mit 4.5 Sternen

4,5 von 5 Punkten

Neun Tage sind Elsie und Ben verheiratet, als Ben geht. Bei einem Verkehrsunfall kommt er ums Leben und ist nach einer kurzen und intensiven Liebe aus Elsies Leben verschwunden.
Für die junge Frau geht die Welt unter, sie fällt von jetzt auf gleich in ein Loch und weiß nicht wie ihr Leben ohne Ben weitergehen soll.
Als sie dann im Krankenhaus auf Bens Mutter triff, stößt sie auf Ablehnung. Treffen die beiden Frauen sich doch zum ersten Mal und Susan, Bens Mutter, reagiert zunächst alles andere als freundlich auf ihre Schwiegertochter.
Doch langsam nähern sich die Beiden immer weiter an und das Unglück scheint die Frauen aneinander zu binden.

Ich habe bei „Neun Tage und ein Jahr“ geweint, gelacht und wieder geweint. Die Taschentücher sollten beim Lesen nicht fehlen.
Wir lernen gleich zu Beginn das frisch verheiratete Paar Elsie und Ben kennen. Erleben ihre letzten Minuten und auch den Unfall mit.
Ich gebe zu, ganz zu Beginn dachte ich nicht, dass mich dieses Buch so packen könnte. Ich fand den Schreibstil zwar im kompletten Buch sehr flüssig, aber dieses emotionale und das gefühlvolle Miteinander wuchs erst im Laufe der Geschichte weiter an.
Der Unfall und die erste Trauerzeit war zwar sehr schockierend und realistisch, aber ich konnte sie nüchtern betrachten und ich glaube dies war auch sehr gut und sicherlich so gewollt.
Taylor Jenkins Reid schreibt ihr Buch in verschiedenen Zeiten. Wir beginnen mit dem Juni, dem Monat des Unfalls und gehen mit Elsie weiter durch ihr Leben. Nach einigen Seiten wechselt das Buch jedoch in den Januar zurück. Dort haben sich die Zwei kennengelernt und als Leser/-in darf man Teil von ihrer Liebe werden.
Es ist also, durch diesen stetigen Wechsel, ein Auf und Ab der Gefühle. Wo man in einem Moment noch vor Trauer zerspringen könnte, lacht und freut man sich im nächsten Abschnitt wieder.
Das Zusammenspiel dieser Zeitenwechsel war für mich aber das Entscheidende. Kleinigkeiten aus dem Hier und Jetzt bekommen mit einem Blick zurück, eine ganz andere Bedeutung und je mehr das Buch voranschritt, je mehr trauerte ich um Ben mit. Ein ganz großes Lob an die Autorin, dies hat mich unheimlich begeistert.
Aber es gibt auch noch etwas wichtiges, dass ich nicht vergessen möchte.
Die Charaktere um Elsie herum sind sehr gut beschrieben und haben eine sehr große Kraft. Allen voran Susan, mit der ich ebenso leiden konnte, wie mit Elsie. Eine wunderbare Person, die neben Ana und Mr. Callahan (wer dies ist muss jeder selbst entdecken), eine sehr gute Unterstützung war.
Was mich ganz am Schluss noch sehr gefreut hat war, dass das Ende so geschrieben wurde wie es ist. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, aber für mich war es so genau richtig.
Mein Fazit:
„Neun Tage und ein Jahr“ von Taylor Jenkins Reid ist ein Buch, das eine ehrliche Trauer beschreibt. Aber auch die Wichtigkeit eines jeden Momentes wurde mir hier noch einmal deutlich. Man muss das Leben immer genießen (egal was kommt) dies sollte man einfach nicht vergessen.