Rezension

Ich habe mehr erwartet

Scherbenseele
von Erik Axl Sund

Bewertet mit 3 Sternen

Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat!

Das Cover & der Schreibstil:
Das tolle Cover ist mir sofort ins Auge gestochen. Die Aufmachung und vor allem die Schrift haben es mir besonders angetan. Der Schreibstil des Duos war an sich flüssig, allerdings kam ich aufgrund der vielen schwedischen Begriffe oftmals ins Stocken.

Zum Inhalt:
Ich möchte gar nicht zu viel vom Inhalt verraten, nur so viel sei gesagt: Jens Hurtig ermittelt in einer Reihe seltsamer Selbstmorde von Jugendlichen, die alle etwas gemeinsam haben: Die Musik, die sie dabei hören. Der Interpret namens „Hunger“ scheint damit in Zusammenhang zu stehen und gerät schließlich in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Im Laufe der Geschichte stößt Jens Hurtig auf eine komplexe Familiengeschichte und gerät dabei selbst in Gefahr.

Meine Meinung:
Aufgrund der vielen positiven Meinungen zur Victoria-Bergman-Trilogie bin ich auf diese neue Reihe aufmerksam geworden. Der Anfang der Geschichte gefiel mir gut, so beginnt diese mit dem ersten tragischen Selbstmord eines jungen Mädchens. Leider erfährt man immer erst im Nachhinein, wie genau sich die jeweiligen Jugendlichen umgebracht haben. Ich hätte mir gewünscht, dass uns die Autoren daran teilhaben lassen, so hätte ich die Handlung um einiges interessanter gefunden. Nach dem ersten Selbstmord plätschert die Geschichte vor sich hin und nichts Nennenswertes passiert. Jens Hurtig tappt im Dunkeln und bei mir kam Langeweile auf. Zwar tauchten immer wieder neue Aspekte auf, die mein Interesse weckten, doch leider währten diese nur kurz und die Geschichte verfiel erneut in ihren alten Rhythmus. Die Kapitel sind in diesem Buch extrem kurz, was ich bis dato so noch nicht kannte. Es fiel mir schwer, in die Handlung hineinzufinden, da mit jedem neuen Kapitel die Figuren wechselten. Zu keinem Charakter konnte ich eine Bindung aufbauen, keiner von ihnen war mir besonders sympathisch, sie blieben einfach nur blass. Dennoch gefiel mir die düstere Atmosphäre in diesem Buch sehr gut. Die Idee des Autorenduos hat durchaus Potenzial, welches sie an einigen Stellen auch unter Beweis stellen. Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, war der ständig präsente religiöse Anteil. Auch kam ich recht schnell dahinter, wer dieser geheimnisvolle „Hunger“ war, nur die Polizei brauchte mal wieder ewig, um die einzelnen Puzzleteile zusammenzusetzen. Das Motiv wurde im Anschluss zwar langsam aber sicher klarer, doch genau erklärt wurde es nicht und so bleibt der Leser mit einigen offenen Fragen zurück. Zum Schluss hin nahm die Geschichte an Geschwindigkeit zu und endlich kam etwas Spannung auf. Das Ende war schockierend und für mich nicht akzeptabel. Ich hätte mir einen runderen Abschluss gewünscht.

Mein Fazit:
Ein durchschnittliches Werk mit einigen Schwächen. Ich habe mehr erwartet und hoffe, dass der nächste Band spannender wird.

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