Rezension

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Ich habe so viel gelacht - ich liebe den Buchclub einfach!

The Secret Book Club - Die Liebesroman-Mission - Lyssa Kay Adams

The Secret Book Club - Die Liebesroman-Mission
von Lyssa Kay Adams

Bewertet mit 4.5 Sternen

Achtung: Band 2 einer Reihe!

 

Liv ist nicht gerade für ihre Zurückhaltung bekannt, aber als sie ihren Chef dabei überrascht, wie er eine andere, deutlich jüngere Mitarbeiterin sexuell belästigt, kann sie einfach nicht anders, als ihr zu helfen. Dummerweise bringt das nicht viel: das Mädchen will ihn nicht anzeigen, aus Angst, er würde dann ihr Leben ruinieren und Liv wird gefeuert. Das alles ist eigentlich Macks Schuld, ein Freund von Livs Schwager. Er hat das alles durch seinen Besuch im Restaurant und seine Aufdringlichkeit ins Rollen gebracht. Entsprechend groß ist auch sein schlechtes Gewissen. Er will Liv unterstützen und ihr helfen, ihrem Ex-Boss das Handwerk zu legen. Und dann wäre da noch die Tatsache, dass sie ihn irgendwie fasziniert, obwohl sie ihn zu hassen scheint.

 

 

Wir kennen Liv und Mack bereits aus Band 1. Er ist ein Frauenheld und ziemlich frech, Liv hat große Probleme zu vertrauen und Männern begegnet sie prinzipiell mit Misstrauen. Das hat alles mit ihrer Kindheit zu tun – da haben wir auch in Band 1 schon einiges erfahren.

 

Als Liv mitbekommt, was ihr Chef einer Kollegin antut, kann sie nicht schweigen. Sie will ihn zur Strecke bringen, aber leider braucht sie dabei Hilfe, ob sie es nun wahrhaben will oder nicht. Und diese Hilfe ist der Gründer des Secret Book Club: Mack. Eigentlich kann sie ihn nicht leiden und er weiß einfach nicht, was er von ihr halten soll, aber da ist auch diese Anziehung. Und schon steckt der King der Liebesromane plötzlich in einer Situation, bei der ihm all sein Wissen nicht weiterhilft. Denn in der Theorie kennt er sich aus, als Außenstehender hatte er immer den Überblick, aber als Betroffener, sieht das ganz anders aus.

 

In Band 1 hatte ich so meine Probleme mit Liv, obwohl ich ihre Motive schon damals verstehen konnte. In diesem Band bin ich noch viel mehr bei ihr und kann sie für ihren Kampfgeist nur bewundern, andere wären an dem Druck längst zerbrochen. Klar, sie handelt auch nicht immer richtig, aber sie ist leidenschaftlich und versucht etwas richtig Gutes zu tun.

 

Die Buchclub-Jungs sind soooo witzig! Ich habe so heftig gelacht, dass mir die Tränen gekommen sind. Ich mag sie alle sehr, aber „der Russe“ ist mein Liebling. Er ist einfach so „anders“ aber man kann irgendwie nicht anders, als ihn süß zu finden. Ich hoffe wir hören noch deutlich mehr von ihm.

 

 

ACHTUNG: möglicher Mini-Spoiler!

 

Was mich allerdings echt so richtig, richtig, richtig wütend gemacht hat ist etwas, das mich schon bei anderen Büchern auf die Palme gebracht hat: am Ende ist plötzlich alles, was in allen Beziehungen, die sie hat, egal ob zu Freunden, Familie oder romantischer Natur, absolut alles ist Livs Schuld, weil sie ja Angst hat zu vertrauen. Geht’s noch?! Ich meine, ja, sie hat definitiv Fehler gemacht und hat Dinge auch immer wieder mal nur aus ihrer Sicht gesehen, aber wer tut das nicht? Was mich so dermaßen aufregt ist, dass sie sich plötzlich bei allen entschuldigen soll und alles ihre Schuld gewesen sein soll und das ist einfach falsch! Ja sie hat teilweise falsch reagiert, aber das bedeutet nicht, dass die anderen keine Schuld haben! Auch sie haben sich falsch verhalten und es kotzt mich wirklich extrem an, wenn in Büchern diese Karte gezogen wird. Warum muss so oft SIE die Erkenntnis haben, dass alles ihre Schuld ist und andere unterstützen das auch noch?! Warum können nicht auch mal die anderen einsehen, dass BEIDE Fehler gemacht haben und den ersten Schritt tun?

Liv hat einige emotionale Wunden und ich kann sie so gut verstehen. So abgelehnt zu werden, wie es ihr passiert ist, das reißt eine Wunde, die so tief ist, dass sie nie komplett verheilt. Ich finde es so falsch, dass das auf einmal nicht mehr zählen soll, dass das nichts wert ist. Sie hat ein Recht darauf, diesen Schmerz zu spüren und sie hat ein Recht auf ihre Gefühle! Sie darf sich verraten fühlen und vielleicht müssen die anderen einfach auch mal ihr Vertrauen zurückgewinnen, anstatt, dass sie plötzlich alles von jetzt auf gleich überwinden soll, weil das ja falsch von ihr war! 

 

 

Fazit: Mir hat das Buch wirklich richtig, richtig gut gefallen, obwohl mir die Wendung kurz vor Schluss noch einen richtig heftigen Wutanfall verpasst hat, weil ich mit diesem Motiv in Liebesromanen einfach auf Kriegsfuß stehe.

 

Die super sympathischen Charaktere haben das aber wieder ausgeglichen. Ich liebe die Buchclub-Jungs einfach so sehr und auch die neuen Charaktere, allen voran Hop, fand ich ganz toll.

 

Wieder einmal lernt man, dass in jedem viel mehr steckt, als man denkt und dass jeder Wunden mit sich herumträgt und Fehler macht.

 

Von mir bekommt das Buch 4, 5 Sterne. Den halben Stern muss ich wegen der Wendung abziehen, weil mich die so extrem aufgeregt hat.