Rezension

Ich habe viel gelacht und geweint, aber auch Kritik

The Secret Book Club - Liebesromane zum Frühstück - Lyssa Kay Adams

The Secret Book Club - Liebesromane zum Frühstück
von Lyssa Kay Adams

Bewertet mit 4.5 Sternen

Achtung: Band 3 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

 

Noah ist schon in Alexis verliebt, seit er sie kennengelernt hat. Sie ist in dieser kurzen Zeit seine beste Freundin geworden und das Zentrum seiner Welt. Doch er traut sich nicht zu seinen Gefühlen zu stehen. Dafür gibt es viele Gründe: Dinge, die Alexis angetan worden sind, seine Angst, seine beste Freundin zu verlieren und auch der Ballast aus seiner Vergangenheit. Doch dann wird ihm klar, dass er keine andere Wahl hat, denn wenn er nicht zu seinen Gefühlen steht, verliert er Alexis irgendwann sowieso.

Alexis hat gerade ihr inneres Gleichgewicht gefunden, nach all dem, was sie durchgemacht hat, als die nächste Bombe einschlägt und zwar richtig. Der Mensch, an den sie sich wendet, ist Noah, ihr bester Freund und dann wird alles noch komplizierter. Was, wenn ihre Gefühle sie ihren besten Freund kosten?

 

 

Ich liebe die Secret Book Club Jungs! Sie sind so niedlich, wie sie miteinander umgehen, Angst vor Müttern haben und ach, einfach knuffig sind!

 

Mein absoluter Liebling ist nach wie vor der Russe und ich hoffe so, dass es einen nächsten Band geben wird, in dem er im Mittelpunkt steht. Ich finde ihn einfach so niedlich!

 

Was bei diesen Büchern so besonders ist, ist nicht nur, dass hier Männer Liebesromane lesen und dadurch für ihr eigenes Leben dazulernen und sie als „Anleitungen“ benutzen, sondern dass es hier vorwiegend um ein viel zu wenig beachtetes Thema geht: Rollenbilder. In unserer Gesellschaft herrscht noch immer ein, wie es auch das Buch richtig bezeichnet, toxisches Männlichkeitsbild vor – in den USA noch mehr als bei uns in Deutschland. Männer sind keine Männer, wenn sie weinen, das macht sie zu Mädchen. Männer dürfen keine Gefühle zeigen. Männer dürfen nicht um Hilfe bitten. Männer dürfen keine Schwäche zeigen. Männer müssen stark sein. Männer müssen Alpha-Männer sein. Männer müssen immer die Kontrolle haben.

Genauso wie der Druck, der auf Frauen ausgeübt wird, damit sie in das Frauenbild der Gesellschaft passen – bloß nicht zu dick oder zu dünn, wehe sie ist nicht bis 30 verheiratet, Gott bewahre sie will keine Kinder und wenn sie ehrgeizig ist und sich behauptet ist sie eine Emanze und bestimmt eine Männerhasserin – so ist auch der Druck, dem Männer ausgesetzt sind, vor allem eins: toxisch. Er vergiftet ihr Selbstbild, verunsichert sie und zwingt sie in eine Rolle, die ihrem Wesen vielleicht gar nicht entspricht. Aber sie trauen sich auch nicht daraus auszubrechen, denn das macht „man“ einfach nicht. Genauso wie Frauen dürfen auch Männer nicht aus der Rolle fallen oder aus der Reihe tanzen. Sie haben ihren Part zu spielen.

 

Und genau hier setzt dieses Buch an, mit Männern, die weinen, Männer, die miteinander reden, Männer, die zeigen, dass sie stereotypen Vorstellungen in den Köpfen vieler einfach falsch sind. Männer wollen nicht immer nur Sex, Männer wollen auch Wärme und Geborgenheit, ein Zuhause. 

 

Noah will Alexis so sehr, vielleicht zu sehr und genau das steht ihm im Weg. Er hat panische Angst sie durch seine Gefühle zu bedrängen und dadurch zu verlieren. Er hat aber auch Angst, sich selbst verletzlich zu machen.

 

Alexis hat schon extrem viel durchgemacht und eigentlich genug für ein Leben und dann schlägt das Schicksal erneut zu und zieht ihr den Boden unter den Füßen weg. 

Ich muss ehrlich sagen, mich regt dieses für amerikanische Bücher gern gewählte Thema der ständigen und ewigen Vergebung ziemlich auf in diesem Zusammenhang. Da laufen Dinge, die einfach absolut nicht okay sind, aber, weil Alexis ja ein „guter Mensch“ ist, muss sie alles immer vergeben und das kotzt mich an. Ich bin deutlich nachtragender.

Mir wird ehrlich gesagt etwas zu oft die Moral-Keule gezückt. Mir kommt es vor, als würde hier die persönliche Geschichte der Autorin, die sie auch in der Danksagung erwähnt, mit hineinspielen. Mir war es zu viel.

 

Mein Liebling in diesem Buch ist eindeutig Beefcake, er hat den Russen vom Thron geschupst. Ich liebe diesen Kater! Er hat für so viele Lacher gesorgt und mich jedes Mal aufgemuntert, wenn der Rest des Buches, vor allem Alexis und das immer wiederkehrende Gefühl der Zurückweisung und des Nicht-gewollt-seins richtig heftig wurden, und ich weinen musste.

 

Die Wendung fand ich schade. Klar sie war notwendig, aber ich fand sie auch schade, weil Noah für mich da so einen extrem Noah-untypischen Rückschritt macht. Dadurch wirkte das auf mich etwas gezwungen.

 

 

Fazit: Mir hat das Buch insgesamt wirklich sehr gut gefallen. Es hat mich total gepackt, zum Lachen und mehrfach auch zum Weinen gebracht. Mir ging allerdings das Motiv der „ständigen und ewigen Vergebung“ auf die Nerven. Ich kann das einfach nicht mehr lesen, genau wie die moralische Erpressung, die hier ebenfalls wieder eingesetzt wird. Zudem passte die Wendung für mich nicht wirklich zu Noah.

Aber diese Kritikpunkte wurden durch die Buchclub Jungs wieder wett gemacht. Sie sind einfach unglaublich süß! Man muss sie einfach lieb haben! Und mein neuer Liebling Beefcake hat es geschafft, meinen Lieblings-Buchclub-Jungen vom Thron zu stoßen, den Russen. Dieser Kater hat mich so oft zum Lachen gebracht!

 

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.