Rezension

Ich hätte mehr erwartet

Abby Lynn 01 - Verbannt ans Ende der Welt - Rainer M. Schröder

Abby Lynn 01 - Verbannt ans Ende der Welt
von Rainer M. Schröder

Bewertet mit 3 Sternen

Diese Reihe wurde mir von Gastschreiberin emion empfohlen. Da sie aber - Verzeih mir, wenn ich das so offen sage - (schreib)faul ist, werde ich für euch den ersten Band rezensieren. 

 

Kommen wir wieder einmal zuerst zur Gestaltung: Das Cover ist schlicht gehalten, wäre mir im Buchladen aber wahrscheinlich nicht großartig aufgefallen. Der Klappentext macht neugierig auf die Geschichte. Was wird Abby in Australien erleben? Kehrt sie jemals in ihre alte Heimat zurück? 

 

Auch der Inhalt des Buches ist vielversprechend. Allerdings habe ich hier sehr schnell gemerkt, dass ich aus der Altersspanne herausfalle und mich einige Elemnte, die mich früher gepackt hätten, jetzt kalt lassen. 

Zu Beginn der Geschichte habe ich mich ziemlich über Abbys Passivität aufgeregt. Sie wird in ein Verbrechen verwickelt, aber schafft es nicht wirklich sich daraus zu befreien. Da habe ich mich schon gefragt, ob man wirklich so viel Pech auf einmal haben kann. Doch ich habe das Buch vor allem aus dem Grund weiter gelesen, weil mich interessiert hat, was emion an der Geschichte packend findet. Und nach und nach habe ich gemerkt, dass auch mich das Schicksal der Abby Lynn interessiert und auf eine bestimmte Weise fesselt. Zudem werden mit der Zeit weitere Charaktere eingeführt, die mich gut unterhalten haben. 

 

Die Charakterentwicklung der Abby Lynn ist wirklich spannend. Sie wird von einer passiven Person, zu einer Frau, die weiß, was sie will und was sie tun muss, um ihr Ziel zu erreichen. Was mich allerdings wieder störte war, dass sie mir in ihren Meinungsäußerungen hier und da zu "moralisch" war. Allerdings habe ich mich auch gefragt, ob ich das mit 12 Jahren schon so empfunden, oder ob ich es unter "Meinung sagen" verbucht hätte. 

 

Der Spannungsbogen hingegen konnte mich nicht immer packen. Natürlich interessierte es mich, wie sich Abby Lynn durch Australien schlägt, aber ich hatte auch sehr viel Mühe mit dem Schreibstil klarzukommen, womit wir also schon beim nächsten Punkt wären: 

 

Rainer Maria Schröder hat eine sehr schöne Sprache, keine Frage. Der Schreibstil war mir aber zu "erzählend" und zu wenig "erlebend". Er gibt dem Leser sehr viele Informationen über seine Charaktere, die auch dafür sorgen, dass wir sie besser verstehen können. Ich hätte mir aber mehr "erleben" gewünscht. Ich hoffe der Unterschied wird einigermaßen klar...? 

Ich ertappte mich oft dabei, wie ich bestimmte Absätze überflog um wieder zu der Handlung zurückzukommen, die mich eigentlich interessierte. 

Zusammenfassend kann ich sagen, dass "Abby Lynn" für jüngere Leser mit Sicherheit eine schöne Bücherreihe ist. Ich konnte mit der Geschichte aber nur bedingt etwas anfangen.