Rezension

Ich hatte deutlich mehr erwartet

Die Erwählten - Tödliche Bestimmung -

Die Erwählten - Tödliche Bestimmung
von Veronica Roth

Die Erwählten von Veronica Roth ist ihr erster Roman für Erwachsene und nachdem ich vor einer ganzen Weile Die Bestimmung gelesen hatte, waren nun auch gewisse Erwartungen da.

Zunächst beginnt das Buch quasi 10 Jahre nach den Ereignissen, auf die Bücher normalerweise hinarbeiten. Ein ungewöhnlicher Einstieg, dessen ich mir dank Klappentext jedoch bewusst war. Veronica Roths Schreibstil ist gewohnt gut und flüssig, doch der strukturierte Aufbau des Buches ist anders. Es wechseln sich Zeitungsartikel, geheime Dokumente und die Geschichte aus Sloans Sicht ab. Sloan ist quasi die Hauptprotagonistin, obwohl es insgesamt fünf Erwählte gibt. Allerdings bleiben die restlichen vier ziemlich unscheinbar.

Doch auch mit Sloan hatte ich meine Probleme. Sie leidet unter einer posttraumatischen Störung, ist eigensinnig und lässt niemanden wirklich an sich heran. Ihre Unnahbarkeit hat es mir schwer gemacht, mich in sie hineinzuversetzen.

Dazu kommt, dass sich das erste Drittel des Buches zieht. Ich fand zwar die Zusammenhänge spannend, aber langfristig hatte ich mehr das Gefühl, einem Bericht zu folgen. Als es im zweiten Teil des Buches endlich spannend wurde, war bei mir eigentlich schon die Luft raus und ich war kurz davor abzubrechen.

Leider hat mich der Rest dann nicht mehr so begeistern können wie ich es mir von dem Buch erhofft habe. Vielleicht bin ich nicht die richtige Leserschaft, da ich deutlich mehr Action von einem Urban Fantasy Buch für Erwachsene erwarte.

Wenn man ein ansich eher unaufgeregt ruhiges Buch sucht, dass sich mit Posttraumatischen Störungen beschäftigt und gleichzeitig Fantasy Elemente enthält, dem mag es gefallen.

Es mag sein, dass ich zu hohe Erwartungen hatte, vielleicht auch die Falschen, wer weiß. Mein Buch ist es nicht, daher gibt es leider nur 3 von 5 Sternen und auf die Fortsetzung werde ich verzichten.