Rezension

Ich hatte MEHR erwartet...

Stormheart 01. Die Rebellin - Cora Carmack

Stormheart 01. Die Rebellin
von Cora Carmack

Bewertet mit 3 Sternen

Es gibt so Bücher, die möchte ich wirklich gerne mögen. Da möchte ich innerlich jubeln und mich der Meinung all meiner lieben Bloggerkollegen und Buchfreunde anschließen und sagen: Jaaa ! DIESES Buch MÜSST ihr einfach lesen.

STORMHEART war genau so ein Buch. Die Idee klang frisch und aufregend und ich versprach mir wirklich Großes, doch dann kam alles anders und leider, ich muss Euch enttäuschen, wird es keine Begeisterungsstürme meinerseits geben.
Wenn ich ehrlich bin, dann hat mich die Geschichte um Aurora sogar eher aufgehalten als unterhalten.

Dabei fing das Buch wirklich gut an.

Aurora ist ein sogenannter Sturmling, Nachfahrin des Königshauses Caelira, dazu bestimmt, durch spezielle Fähigkeiten ihr Land und ihr Volk vor den mächtigen Stürmen zu bewahren.
Das Dumme ist nur: Aurora besitzt keine Fähigkeiten.
Um ihr Geheimnis zu wahren, soll sie den Prinzen Cassius heiraten, einen hochtalentierten und begabten Sturmling.
Aurora will diese Heirat um jeden Preis verhindern und als sie auf dem Schwarzmarkt auf den charismatischen Lock und eine Truppe Sturmjäger trifft, eröffnen sich ihr plötzlich ganz neue Wege und Möglichkeiten.
Sie flieht aus dem Palast, schließt sich dem Trupp an und muss schon bald erkennen, das in ihr vielleicht doch ein paar außergewöhnliche Fähigkeiten schlummern...

Wie gesagt, die Geschichte fing gut an. Cora Carmack wirft mich direkt ins Geschehen und weiß mich auf den ersten Seiten direkt in ihren Bann zu ziehen. Ich tauchte ab in eine mir völlig neue und fremde Welt, in der Stürme eine zentrale Rolle spielen. Wo sich in anderen Büchern die Menschen bekriegen, sind es hier die Stürme, die die ärgsten Feinde der Menschheit sind und so etwas wie ein Wesen und eine Seele besitzen, das es zu bekämpfen gilt.

Die Idee ist wirklich toll, ich wiederhole mich, weil sie einfach neu und anders ist, doch die Umsetzung hat meinen Geschmack letzten Endes einfach nicht getroffen, weil sich die Autorin im Verlauf auf zu viele Nichtigkeiten konzentriert, die den Spannungsbogen eher ausbremsen als ihn voranzutreiben. Und was mich wirklich an den Rand des Wahnsinns getrieben hat, waren die Zickereien zwischen Lock und Rora. Ich kann dieses endlose Hin und Her nicht ab und was mich außerdem aufregte, war, das Aurora, für mein persönliches Empfinden, ziemlich hochnäsige und besserwisserische Züge an den Tag legte. Zwar hat sie sich in ihrem Leben reichlich Wissen über die Stürme und alles was dazu gehört angeeignet, doch manchmal würde es ihr gut tun, nicht auf theoretisches Wissen, sondern direkt auf die Erfahrungen der Sturmjäger zu bauen.

Überhaupt ist sie eine Protagonistin mit der ich nur sehr schwer warm wurde. Da sie ihr Leben lang ihre nicht vorhandenen Fähigkeiten verheimlichen musste, ist sie ein sehr einsamer Mensch. Sie hat keine Freunde und selbst die Bediensteten gehen ihr eher aus dem Weg. Dies sorgt dafür, das sie gerade zu Beginn ein wenig kühl und distanziert rüberkommt. Einerseits finde ich diesen Charakterzug sehr gut, weil es aufgrund ihres bisherigen Lebensverlaufs realistisch erscheint, aber andererseits fällt es mir schwer mich in sie hineinzuversetzen.

Interessant fand ich dagegen Cassius Lock, der jede Menge Ecken und Kanten hat und den eine dunkle, geheimnisvolle Aura umgibt.

Letzten Endes komme ich mit mir selbst überein, das "STORMHEART" für mich eher im Mittelfeld liegt. Es ist ein solider Auftakt, dem im Mittelteil ein wenig die Puste ausgeht, der aber von der Idee her wirklich super war. Um mich bei der Stange zu halten und mich dazu zu verleiten auch die Folgebände zu lesen, muss Cora Carmack in Band 2, der erst im nächsten Frühjahr erscheinen wird, aber definitiv eine Schippe drauflegen.