Rezension

Ich hatte mehr Grusel erwartet

Wir sind fünf - Matias Faldbakken

Wir sind fünf
von Matias Faldbakken

Bewertet mit 2 Sternen

Tormod hat einiges hinter sich und immer an seiner Seite, seine Freundin Siv, die er dann auch heiratet. Sie bekommen zwei Kinder. Doch als der Familienhund stirbt überlegt Tormod sich was anderes um die Kinder zu beschäftigen. Er entwickelt einen Ton, mit dem man fast alles machen kann.

Das Cover ist okay, düster und schwarz. Soll wohl gruselig wirken, aber letztendlich passt es nicht so gut zur Geschichte.
Denn leider ist diese ganz und gar nicht gruselig. Man hätte wohl viel daraus machen können, aber irgendwie fehlte was.
Aber von Anfang an.
Tormod scheint mir eine tragische Figur zu sein, denn er rutscht am Anfang in die Drogenabhängigkeit ab und wird auch später immer mal wieder verleitet. Doch das mit dem Ton hat mich am Anfang sehr irritiert. Ich war mir nicht sicher, ob der Ton nicht einfach nur eine Metapher für was anderes war. War er nicht, es geht wirklich um lebendigen Ton. Und nein, es ist kein Golem. Das wäre vielleicht noch cool gewesen. Es ist einfach nur Ton.
Der Stil in dem der Autor erzählt war schon sehr gut, denn der Erzähler beschreibt alles so, als säße man bei einer Tasse Kaffee oder so zusammen und man lauscht einer Geschichte. Das hat mir gefallen, allerdings hat man dadurch natürlich nicht so viel wörtliche Rede, nur falls das jemandem fehlt. Ich fand es okay. J
Ich war wirklich neugierig auf diese Geschichte, weil es sich so ein bisschen nach Friedhof der Kuscheltiere anhörte, aber es entpuppte sich als was völlig anderes. Zwischendurch hätte man es wohl eher noch mit Frankenstein vergleichen können, aber auch das hält nicht stand. Denn bei Wir sind fünf fehlte mir die Spannung so gänzlich. Natürlich ist die Story irgendwie krass, was Tormod mit seinem Freund da zusammen braut und mir war auch klar, dass das nicht gut gehen könnte, aber der Gruseleffekt war leider so gut wie nicht vorhanden.
Es war schon interessant zu lesen, wie der Autor den Weg von einem einfachen Tonklumpen bis hin zu diesem lebendigen Ton beschreibt, aber leider auch nicht mehr als das. Ich hatte was anderes erwartet und war deswegen bestimmt enttäuscht.
Und dann kam das Ende. So vollkommen ohne große Erklärungen scheint die Story mittendrin abzubrechen. Okay, ich als Leserin sollte mir wohl einfach vorstellen was passieren könnte, aber mir war das etwas zu wenig. Ein bisschen mehr Hilfestellung vom Autor hätte ich mir schon gewünscht.

Mein Fazit: Von der Idee hinter dem Buch war ich begeistert und deshalb wollte ich es auch gerne lesen, aber anscheinend waren meine Vorstellungen doch anders, denn diese konnten mit dem Buch nicht mithalten und so war ich etwas enttäuscht. Mir fehlten der Grusel und die Erklärungen am Ende, das konnte auch der interessante Schreibstil des Autors nicht mehr rausreißen. Es war einfach so gar nicht mein Ding. Schade.