Rezension

Ich hatte mir mehr erhofft

Yoga Town -

Yoga Town
von Daniel Speck

Bewertet mit 2.5 Sternen

„Yoga Town“ ist ein Generationenroman, der aus mehreren Perspektiven erzählt wird.
Die Ich-Erzählerin Lucy ist 2019 als Yogalehrerin tätig, hat sich von der Familie getrennt und stellt fest, dass ihr Job als Yogalehrerin sie nicht mehr erfüllt. Als plötzlich ihre Mutter Corinna verschwindet, taucht ihr ewiger Hippie Vater Lou auf und gemeinsam fahren sie nach Indien, nach Rishikesh, weil sie dort Corinna vermutet. Auf dem Weg dorthin erzählt er ihr, wie er seine Frau auf dem Hippie Trail kennenlernte.
Der zweite Handlungsstrang erzählt von den Brüdern Marc und Lou, die 1968 nach einem Streit mit dem Vater mit Lous Freundin sich auf dem Hippie-Trail nach Indien begeben. Eine weitere Frau schließt sich ihnen an. In Rishikesh treffen sie tatsächlich auf ihre Idole, die Beatles.
Als sie nach Deutschland zurückkehren, sind sie weiterhin zu dritt. Doch einer verstarb, Corinna ist schwanger und Lou fühlt sich schuldig. Eine Schuld über die nach Lucys Geburt nie gesprochen wird.

Über 480 Seiten wird die Geschichte erzählt. Nachdem ich andere Bücher von Daniel Speck gelesen hatte, die mich begeisterten, stellte sich dieses Gefühl bei mir nicht ein. Die Geschichte wird zwar leicht erzählt, dennoch fehlte mir der gewohnte Tiefgang. Übertrieben gesagt, machen sich drei verwöhnte junge Menschen auf den Weg nach Indien, übertreiben es mit den Drogen und als Leser glaubt man sicher zu wissen, dass das nicht gut ausgehen kann. Die Ernüchterung kommt bei den Reisenden auf.

Ferner wurde ich mit der Person Lucy nicht warm, die so unreif für ihr Alter wirkt, dass ich Passagen von ihr schon nicht mehr lesen mochte.

Für mich schleppten sich die 480 Seiten darin. Sicherlich lag es an meiner Abneigung der Person Lucy, aber auch daran, dass regelmäßig die gleichen Fragen nach Marcs Tod gestellt werden. Das zieht sich, so dass ich große Schwierigkeiten hatte im Lesefluss zu bleiben.
Denkt man, man hat das Buch endlich gelesen, so täuscht man sich. Nach dem Ende folgt ein weiteres Ende, noch ein weiteres Ende und noch eins.
Das mochte ich überhaupt nicht.