Rezension

Ich hatte mir mehr erhofft

Niemand liebt November - Antonia Michaelis

Niemand liebt November
von Antonia Michaelis

Bewertet mit 3 Sternen

Schatten der Vergangenheit: ein Spiel um Leben und Tod.

Klappentext (Oetinger Verlag)

Kurz vor Ambers sechstem Geburtstag verschwanden ihre Eltern auf unerklärliche Weise. Jetzt ist Amber, die eigentlich November heißt, 17 Jahre alt und glaubt, eine Spur zu haben. Doch was hat es mit dem Jungen auf sich, der in dem erleuchteten Zelt ein Buch liest, sich aber in Luft auflöst, sobald sie sich ihm nähert? Welche Ziele verfolgt der Kneipenwirt, zu dem sie sich immer stärker hingezogen fühlt, und der immer für sie da zu sein scheint? Steckt er vielleicht sogar hinter den anonymen Drohungen, die sie erhält? Amber muss sich entscheiden: zwischen ihrer zerstörerischen Vergangenheit und dem Aufbruch in die Zukunft.
Ein großer Roman von Antonia Michaelis: eine starke, zugleich verletzliche Heldin inmitten mörderischer Geheimnisse, soghaft zwischen Traum und Realität und atemlos spannend.

Autor

Antonia Michaelis wurde 1979 in Norddeutschland geboren und wuchs in Süddeutschland auf. Nach dem Abitur zog es sie in die weite Welt. Sie arbeitete unter anderem in Südindien, Nepal und Peru. Heimgekehrt studierte sie in Greifswald Medizin und begann parallel dazu, Geschichten für Kinder und Jugendliche schreiben.
Seit einigen Jahren lebt sie nun als freie Schriftstellerin in der Nähe der Insel Usedom und hat zahlreiche Kinder und Jugendbücher veröffentlicht. Facettenreich, fantasievoll und mit großem Erfolg. Gleich ihr erstes Buch für junge Erwachsene, Der Märchenerzähler, wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.

Cover

Ich finde das Cover drückt etwas beklemmendes aus. Einsamkeit, Kälte und Finsternis stechen deutlich hervor. Der Wald recht düster, die Person auch in gedeckten Farben, beide verschmelzen fast miteinander.

Einzig das Zelt, von innen beleuchtet, ist ein kleiner Lichtpunkt.

Der Titel des Buches dann auch in einem zarten gelb-orange, wunderbar harmonierend. Alles in allen aber ein eher bedrückendes Cover. 

Meinung

An erster Stelle mag ich mich beim Oetinger Verlag für das bereit stellen dieses Exemplars bedanken. Da ich bereits andere Bücher der Autorin gelesen habe, war ich auf ihr neues Jugendbuch schon sehr gespannt.

Nach einem kleinen Epilog wird man erst mal neugierig auf das Buch gemacht, Fragen kommen auf die man beantwortet haben möchte.

Das Buch ist danach in einzelne Kapitel unterteilt und mit Nummern versehen worden. Zu Beginn eines neuen Abschnittes kommt ein kleines Gedicht, ein Abschnitt der Gedanken, mittig gedruckt um es hervor zu heben.

Die meiste Zeit wird aus der Sicht von November geschrieben, kurze Passagen aber auch von einer zuerst unbekannten Person. Dies klärt sich zu einem späteren Zeitpunkt auf. Ebenso gibt es kleine Briefe, sie werden in einer anderen Schriftart abgedruckt um sie bisschen vom Rest abzusetzen.

Antonia Michaelis hat einen sehr eigenen Schreibstil den man eigentlich aus vorherigen Bänden kennt. Entweder man mag ihn oder kommt nicht mit ihm zurecht. Bisher klappte das auch bei mir recht gut, aber in dieses Buch kam ich nicht wirklich hinein. Woran es genau lag kann ich nicht mal sagen.

Manche Seiten waren sehr flüssig geschrieben, andere wieder rum fand ich doch eher abgehackt und hatte Mühe voran zu kommen.

Ebenso mit der Handlung. Viele Seiten lange wartete ich auf den ultimativen Spannungskickr der mir leider bis zum Ende hin nicht passierte. Somit zogen sich einige Kapitel doch sehr in die Länge was, das lesen recht anstrengend gemacht hat und ich auch sehr schade finde.

Die Geschichte die hier beschrieben wird ist eine ganz traurige. Ein Gefühl von verlassen werden,  einsam sein, Freunde finden und einfach nicht mit dem leben zurecht kommen. Sich falsche Freunde anzulachen um danach über sich selber erschüttert zu sein. Liebe und Geborgenheit zu suchen und sie am falschen Ende zu finden.

So ist Amber seit Kindertagen eher auf sich alleine gestellt weil Ihre Eltern spurlos verschwanden und sie nicht weiß, was mit Ihnen geschehen ist. Sie hörte sie streiten und hat sie danach nicht mehr gesehen.

Dies versucht sie nun heraus zu finden, doch wie ist der richtige Weg? Wem kann sie vertrauen und wer wird ihr helfen?

Einige Situationen kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Da sie minderjährig ist muss auf sie eigentlich genauer geachtet werden, gerade dann wenn sie sich in Obhut befindet. Dieser Punkt kam mir irgendwie zu kurz. Also ob sie allen egal wäre, was ja nicht sein kann.

Sie lebt in einer anderen Welt, hat sich imaginäre Freunde aufgebaut, so was kann doch nicht gut sein für eine junge Frau? Warum hilft ihr niemand wirklich? Es wurde erkannt das sie Probleme hat und keiner reagiert.

Sie versucht ihre offene Fragen geklärt zu bekommen, doch wird sie danach glücklicher sein?

Ich muss sagen das ich am Ende eher enttäuscht gewesen bin. Alleine vom Klappentext her, vom Trailer und Infos von der Verlagsseite hatte ich mir ein Jugendbuch vorgestellt, was zwar ein schwieriges Thema beinhaltet, dieses dem Leser aber gut vermittelt.

Trotz allem das die Personen, Handlungen und Orte gut beschrieben wurden und man sie sich dadurch sehr gut vorstellen kann, konnte ich mich mit der Hauptprotagonistin nicht identifizieren. Zeitweise war sie doch sehr naiv, kindisch für ihr Alter und einfach nur sehr alleine.

Ich vergebe 3 Sterne für das Buch da mir die Thematik doch sehr wichtig ist und es einfach nur an der Umsetzung nicht gestimmt hat.

 

Fazit

Ein Buch mit interessantem Klappentext, schwierigem Thema und einer leider nicht so gelungen Umsetzung.