Rezension

Ich hatte mir mehr erhofft

Kleine Kassa - Martin Lechner

Kleine Kassa
von Martin Lechner

Bewertet mit 2 Sternen

Der Lehrling Georg soll wie gewohnt, einen Koffer übergeben. Was in dem Koffer ist, weiß er nicht, aber ihm ist klar, dass es etwas Wichtiges sein muss, da sein Chef ihm den Auftrag gegeben hat und er als guter Lehrling diesen nicht enttäuschen möchte. Dieses Mal geht die Sache durch einen dummen Zufall schief:

Georg verbaselt die Übergabe und traut sich nicht nach Hause. Der Chef denkt, dass Georg ihn bestohlen hat und reagiert sehr rabiat. Georg verschafft sich mit neuer Langhaarfrisur und abgerissenen Kleidern eine Art Landstreicher-Identität, wodurch er von der Gesellschaft verstoßen wird. Die Medien stürzen sich natürlich auch auf den Fall. Dann spielen da noch eine etwas verrückte junge Frau mit einer Pistole, ihr ebenso schießwütiger Vater, der Wirt eines Gasthofs und diverse Freunde von Georg eine Rolle...

Was eigentlich sehr spannend klingt, ist leider im Verlauf der Geschichte eher nervig zu lesen. So richtig konnte ich mich nicht mit den Figuren identifizieren. Vor allem Georg ging mir immer mehr auf die Nerven mit seiner Vorliebe für Horrorfilme und Horrordeko, seinem Landstreicher-Getue und vor allem auch seiner ständigen Alkoholtrinkerei!

Die Ereignisse und auch die Zusammenhänge aus der Vergangenheit waren mir aber selbst als Fan von Georg Klein und Franz Kafka zu abgedreht, übertrieben und unrealistisch bzw. auch unlogisch, so dass ich das Buch nicht wirklich genießen konnte.

Der Erzählstil war etwas schwierig, aber nun nicht so problematisch für mich, da ich wie gesagt, ähnliche Autoren sehr gerne lese.

Für Leser, die die Informationen auf den Punkt bekommen möchten, ist das Buch aber eher nichts, da die eigentliche Handlung mit aufschiebenden und verzögernden Nebensätzen und nebensächlichen Infos und krausen Gedankengängen der Hauptfigur sehr gestreckt wird.

Fazit: Ein Buch, dass mich eher ratlos und frustriert zurücklässt, da ich mir einfach mehr und etwas anderes erhofft hatte. Vom Erzählstil her ist es wirklich nicht schlecht, sondern etwas Besonderes, was eben nicht 0815 ist, und für diesen gibt es zwei Sterne. Der Inhalt konnte mich leider gar nicht überzeugen, daher bleibt es auch bei diesen Sternen. Schade.