Rezension

Ich kann den Hype nicht nachvollziehen

Hope Forever
von Colleen Hoover

Inhalt:

Sky führt ein recht beschauliches Leben mit ihrer Mutter, wo es keinen Fernseher, kein Handy und kein Internet gibt. Was die Jungs angeht, so hat sich Sky an dieses eine Gefühl gewöhnt: absolute Taubheit, null Emotionen. Das ändert sich als Holder in ihr Leben tritt, indem er sie erstmal unverhohlen und mit gerunzelter Stirn an der Kasse im Supermarkt anstarrt. Wie es der Zufall will laufen sich die beiden später noch einmal über den Weg und bald ist Sky klar, dass sie bei Holder so viel Verschiedenes fühlen wird, wie noch nie in ihrem Leben.

Meinung:

Die ersten Kapitel lesen sich recht schnell und man kommt gut in die Geschichte hinein. Doch nach 150 Seiten fängt dann leider auch schon der Kitsch an, mal ganz von den vielen Klischees abgesehen. Es passiert mir selten, dass ich ganze Abschnitte überschlage aber hier hatte ich keine andere Wahl. Was die Autorin vielleicht als Romantik darstellen wollte, ist für mich leider nichts anderes als Schmalz. Ich habe wirklich keine Ahnung auf welchem Planeten es Männer geben soll, die so etwas von sich geben: „Ich werde dich heute Abend nicht küssen. Und morgen wahrscheinlich auch noch nicht. Es geht nicht anders. Ich brauche diese Zeit, um mir ganz sicher sein zu können, dass du jedes winzige Detail von dem fühlst, was ich in dem Moment fühlen werde, in dem meine Lippen deine berühren.“ Bei solchen Sätzen kann ich einfach nur den Kopf schütteln und genervt seufzen. Die Liebesgeschichte rund um Layken und Will konnte mich 100 Mal mehr überzeugen, weil sie so viel echter und realer rüberkommt als diese hier. Anfangs gibt es ja noch so einige interessante Nebencharaktere, die mit der Zeit aber auf der Strecke bleiben, um mehr Platz für Sky und Holder zu schaffen, was der Geschichte leider gar nicht gut tut und sie in eine seichte Komödie verwandelt. 

Ungefähr ab der Hälfte des Buches bekommt die Story wieder mehr Schwung. Mit Sky erfahren wir als Leser mehr und mehr über ihre Vergangenheit und so langsam schleicht sich dann auch ein gewisser Verdacht ein, der sich der Hauptperson vorerst jedoch nicht entschließt. Hier muss ich der Autorin ein Kompliment machen. So gefühlvoll und tiefgründig sie die Vergangenheit und das Geschehene beschreibt, kann man als Leser nur gebannt weiterlesen. Da steckt einiges an Feingefühl dahinter, denn ein leichtes Thema ist das sicher nicht. 

Auch wenn ich anfangs wirklich gar nicht begeistert war, so muss ich sagen, dass die Geschichte mich teilweise doch noch überzeugen konnte. Die Beziehung zwischen Sky und Holder wird nachvollziehbarer und glaubhaft. Die zwei letzten Seiten des Buches haben mich unglaublich berührt.

Fazit:

Dieses Buch macht es mir wirklich nicht leicht. Die ersten 300 Seiten waren eher langweilig, während die 200 letzten Seiten mich in ihren Bann ziehen konnten. Da ein Buch aber auch am Anfang und im Mittelteil gefallen sollte, vergebe ich drei Sterne. Ehrlich gesagt kann ich den Hype nicht ganz nachvollziehen.