Rezension

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen - ich fand es total faszinierend und spannend!

Bloom - Kenneth Oppel

Bloom
von Kenneth Oppel

Bewertet mit 5 Sternen

Nach einem starken Regenfall ist plötzlich auf der ganzen Welt seltsames schwarzes Gras aufgetaucht. Es wächst einfach überall rasend schnell, ist ziemlich scharfkantig und extrem widerstandsfähig. Was hat es damit bloß auf sich? Und was, wenn es wirklich alle anderen Pflanzen umbringt? Was soll aus der Menschheit werden, wenn sie keine Nahrung mehr anbauen können und es keine Tiere mehr gibt, weil die auch nichts mehr zu fressen finden?

 

 

Beim Prolog hatte ich direkt Gänsehaut. Ein verschwundener See, Bäume, die keine Bäume sind und ein Ruck, der durch einen Hubschrauber geht. Ich meine, geht es noch spannender? Und dann sind wir plötzlich 2 Wochen früher. Das ist frustrierend, aber auch gut gemacht, ich meine, wer könnte das Buch jetzt noch aus der Hand legen? Man will ja wissen, was mit den Menschen im Hubschrauber passiert.

 

Eine Person aus dem Hubschrauber, Anaya, ist die Protagonistin. Sie ist Schülerin und leidet unter extrem vielen Allergien und Akne. Sie tut einem echt schrecklich leid. Ihr Vater ist Biologe und erforscht auf der Insel, auf der sie leben Gräser. Als sie eines Tages aus der Schule kommt, entdeckt sie schwarzes Gras in ihrem Vorgarten, ausgerechnet an der toten Stelle, an der sonst überhaupt nichts wächst. Zudem war das Gras am Morgen noch nicht da, das heißt es ist über den Tag extrem schnell gewachsen. Sowas gibt es doch gar nicht!

 

Petra war mal Anayas beste Freundin. Sie hat eine Allergie gegen Wasser, doch während Anaya für ihre Allergien verspottet und ausgegrenzt wird, machen alle um Petra ein großes Theater, denn Petra ist schön. Sie stolpert im Regen über eine komische schwarze Pflanze und wird nass. Eigentlich müsste sich jetzt ihr Gesicht verfärben und schrecklich jucken, aber nichts passiert! Wie kann das sein? Sonst hat sie doch immer auf Regen reagiert?

 

Seth ist der Neue an der Highschool. Er ist ein Pflegekind und lebt nun auf einer Farm. Auch er entdeckt eine seltsame schwarze Pflanze auf den Feldern seines Pflegevaters wächst. Und er bleibt nicht der letzte. Auf der ganzen Welt ist dieses Zeug aufgetaucht.

 

Alle reagieren allergisch auf die Pollen des Grases, alle, bis auf Anaya, Petra und Seth. Dann tauchen noch seltsamere Pflanzen auf und alle Menschen geraten in furchtbare Gefahr. Doch warum scheinen die drei als einzige immun zu sein?

 

 

Mir hat die Idee so gut gefallen, dass ich das Buch einfach lesen musste. Ein seltsames schwarzes Gras, dass ganz plötzlich einfach da ist, wächst wie verrückt und auf der ganzen Welt zeitgleich zu finden ist. Gruselig und faszinierend! Dann kommen noch mehr seltsame und gefährliche Pflanzen und es wird einfach immer spannender. Es scheint fast, als würden die Menschen umzingelt.

 

Die Stimmung wird richtig toll eingefangen. Die Bedrohung durch die Pflanzen, die einfach überall sind und die Verwirrung, warum die drei nicht betroffen sind. Die Auflösung, was es mit den Pflanzen auf sich hat und mit den dreien ist sehr interessant. Was mich allerdings etwas gestört hat, waren die Teenie-Dramen. Ja, die Protagonisten sind Teenies und da ist das zu erwarten, aber trotzdem fand ich es manchmal etwas viel. Ebenso, wie die Reaktionen der Erwachsenen, die oft gönnerhaft ausfallen und deutlich machen, dass die Teenies einfach nicht ernstgenommen werden, immerhin sind sie noch keine 18 und damit „Kinder“, können also per se nicht Recht haben.

 

Das Ende gefiel mir sehr. Ich mag zwar eigentlich keine offenen Enden, aber dieses war sehr gut gemacht und passte zum Buch.

 

 

Fazit: Ich fand das Buch wirklich sehr gut. Zwischendrin gab es für meinen Geschmack ein bisschen viel Teenie-Drama und -Gezicke, aber das wurde zum Glück bald weniger. Die Idee und die Umsetzung fand ich super. Die Stimmung wird toll eingefangen und man fiebert richtig mit. Irgendwie sehe ich meine Pflanzen jetzt mit anderen Augen. Bei mir kam ein richtiges Horror-Film-Gefühl auf. Ihr wisst schon, wenn man einen Film über einen gruseligen Killer schaut, glaubt man hinterher auch Geräusche im Haus zu hören oder so und so ging es mir bei diesem Buch. Ich habe meine Pflanzen beim Lesen immer wieder angeschaut und mich gefragt, ob sie gewachsen sind. Unlogisch, ich weiß, aber Horror-Film-Gefühl eben, da kann man nichts machen.

Die Auflösung fand ich gut. Ich hatte eigentlich auf etwas anderes gehofft, aber es passte, vor allem in Verbindung mit den drei Jugendlichen. Ich habe mitgefiebert und fand das Buch wirklich richtig gut. Obwohl es ein offenes Ende hat, bin ich total zufrieden. Zu diesem Buch hätte ein „Ende-Ende“ irgendwie auch nicht richtig gepasst. Dieses Ende ist besser für die Stimmung.

 

Von mir bekommt das Buch, trotz anfänglichem Teenie-Drama und -Gezicke volle 5 Sterne, weil mich das Buch echt gefesselt hat und ich richtig mitgefiebert habe.