Rezension

Ich liebe es!

Harry Potter 2 und die Kammer des Schreckens - Joanne K. Rowling

Harry Potter 2 und die Kammer des Schreckens
von Joanne K. Rowling

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich das Buch nun mittlerweile vier Mal gelesen habe, wird es endlich Zeit, dieses auch zu rezensieren. Harry Potter ist und bleibt für mich ein Phänomen, das ich immer und immer wieder lesen kann. Allerdings muss auch gesagt werden, dass “Harry Potter und die Kammer des Schreckens” für mich der schwächste Band der Reihe ist. Das heißt nun nicht, dass das Buch schlecht ist, ganz im Gegenteil, die anderen Bücher haben mich nur noch mehr begeistert und in ihren Bann gezogen. Aber der Reihe nach.

Im zweiten Band dreht sich alles um die Kammer des Schreckens, die für jede Menge Aufsehen sorgt und die Sicherheit der Schüler im Schloss gefährdet. Harry, Ron und Hermine suchen fieberhaft den Eingang und müssen dabei Dingen gegenübertreten, die sie sich in ihren schlimmsten Träumen nicht ausgemalt haben.

Der Schreibstil hat sich gegenüber zum ersten Band noch einmal enorm gesteigert und es macht einfach Spaß, den Charakteren und der Handlung bei ihrer Entwicklung zuzuschauen. Die Geschichte wird spannender und flüssiger erzählt, die Handlung wird düsterer und entfernt sich gegen Ende vom Kinderbuch-Genre in Richtung Jugendbuch. Das erste Blut fließt, Schüler werden versteinert, es wird von früheren Morden gesprochen und es wird erstmals klarer, auf welcher Seite manche Charaktere stehen.

Interessant ist auch, dass es Informationen aus der Vergangenheit von Hogwarts gibt, was ich im ersten Band sehr vermisst habe. Zwar wurde bereits da erwähnt, dass das Schloss eine lange Geschichte und Geheimnisse hat, wirklich aufgedeckt wurden diese jedoch nicht. Mit der Kammer und dessen Besitzer erfährt man nun einiges, wie die Schule früher geleitet und gegründet wurde und was bereits im Vorfeld durch die Kammer geschehen ist.

Harry, Ron und Hermine haben sich gut im Schloss eingelebt und ihre Entwicklung ist fabelhaft. Harry kann mittlerweile deutlich besser Gefahrensituationen einschätzen und geht nicht mehr so blauäugig an manche Sachen heran. Ron wird dagegen mutiger und überwindet sogar seine Angst vor Spinnen, indem er Harry in eine Spinnenhöhle begleitet. Hermine wirkt dagegen deutlich netter und pflegeleichter. Während sie im ersten Band anderen Menschen gegenüber sehr hochnäsig aufgetreten ist, kommt sie diesen nun deutlich mehr und freundlicher entgegen.

Mit Rons jüngerer Schwester Ginny, Dracos Vater Lucius Malfoy und dem Lehrer und Autor Gilderoy Lockhart kommen neue Charaktere hinzu. Bei Lucius und Gilderoy ist es oftmals schwer gefallen, die beiden Charaktere zu mögen, Ginny habe ich dagegen direkt in mein Herz geschlossen, da ihre schüchterne, aber dennoch mutige Art fasziniert. Sie ist das genaue Gegenteil von Ron und gewinnt damit schnell die Herzen ihrer Mitschüler. Aber auch den Rest der Familie Weasley lernt man in diesem Buch kennen, allerdings erfährt man noch nicht so viel von ihnen. Interessant ist sicherlich, wie die Weasleys über Muggel denken, denn so wird schnell klar, auf welcher Seite sie stehen und wie sie bei den anderen Zaubererfamilien ankommen.

Sehr schön ist es auch, dass man endlich etwas über Lord Voldemort erfährt. Im ersten Band wurde nur immer wieder erwähnt, dass er ein böser Zauberer ist, der den Menschen Angst eingejagt hat und Harry nicht töten konnte. Nun erfährt man erste Details aus seiner Vergangenheit, die sehr interessant ist, da man langsam erkennt, wieso aus ihm der größte dunkle Zauberer aller Zeiten geworden ist.
Das Ende hat mir sehr gefallen. Zwar ist damit eine Episode abgeschlossen, aber dennoch bleiben genug Fragen übrig, um sich auf den nächsten Band “Harry Potter und der Gefangene von Askaban” zu freuen.

Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut. Abgebildet ist Harry und die Kammer des Schreckens. Was zunächst noch freundlich aussieht, entwickelt sich später als recht düster und nass. Ein Kompliment an den deutschen Verlag, der – im Gegensatz zu anderen Ländern – immer genau darauf achtet, dass eine wichtige Situation auf den Covern zu sehen ist. Auch die Kurzbeschreibung hat mir gefallen. Sie enthält alles, was man wissen muss, ohne jedoch die Neugierde zu verlieren.

Insgesamt konnte mich auch der zweite Band der Harry Potter-Reihe überzeugen. Es ist schon erstaunlich, dass man diese Reihe immer und immer wieder lesen kann, ohne das auch nur ein einziges Mal Langeweile auftaucht. Eine absolute Empfehlung für alle, die die Reihe noch nicht gelesen haben. Ihr verpasst etwas!