Rezension

Ich liebe Lou - wenn ich sie doch nur sehen könnte!

Lou! 07 - Julien Neel

Lou! 07
von Julien Neel

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Lou!-Comics sind einfach zu klein - Materialkostenminimierung?

Ich liebe Lou und ihre alleinerziehende, durchgedrehte Schriftsteller-Mom. Mit beiden kann ich mich identifizieren und schaue daher die Serie total gerne. Als ich die Comics in unserer Bücherei entdeckt habe, war ich auch dafür Feuer und Flamme. Dieses ist bereits das 7. Comic der Serie (5 und 6 kenne ich nicht), und ist vom Stil her vergleichbar mit den ersten Bänden. Vorderers und hinteres Vorsatzblatt sind Auszüge aus Lous Tagebuch, gestaltet mit Fotos, Zeitungsausschnitten und Handschriftlichem, die den Leser in die Vor- und Nachgeschichte des Buches einführen. So detailverliebt, lustig und liebevoll sie gestaltet sind - es ist alles viel zu klein!!! Ohne Lupe kommt man da tatsächlich schon in Schwierigkeiten und das ist einfach ein No Go. :(

Lou, ihre Freundinnen, ihre Mutter und ihr neues Geschwisterlein machen Ferien bei Oma auf dem Land. Dort freunden sie sich mit den örtlichen Jugendlichen an und alle gemeinsam bauen ein riesengroßes Baumhaus. Nach der intensiven Abschlussfeier ist Lou auf einmal kurzsichtig und braucht eine Brille, wie ihre Mom. Tristan ist unterdessen auf der Suche nach Richard, der als frischgebackener Vater offensichtlich eine Sinnkrise durchmacht. Die Handlung ist recht dürftig und war schon mal witzreicher, leider. Zum Schluss wird es zu allem Überfluss auch noch mysteriös. Das ist sehr schade, denn ursprüglich hat mich gerade die 'Normalität' von Lou und ihren Lieben so gefesselt. Die Bilder gefallen mir nach wie vor sehr gut, besonders die seitengroßen Darstellungen des Baumhauses sind detailreich und hübsch anzusehen. Die einzelnen kleinen Bilder sind hingegen oft zu klein, um Details wirklich wahrzunehmen und das überträgt sich natürlich auch auf die Sprechblasen, die nicht wirklich bequem zu lesen sind.

Fürs Fans ein hübscher Zeitvertreib, aber ein Paradebeispiel dafür, was man bei Comicdruck alles falsch machen kann.