Rezension

Ich packe meinen Koffer und nehme mit: wenig Comedy und viele Komplexe

Happy Place -

Happy Place
von Emily Henry

Bewertet mit 3 Sternen

Harriet und Wyn sind schon seit Monaten nicht mehr zusammen, doch um den Urlaub mit ihren Freunden nicht zu ruinieren, verheimlichen sie ihre Trennung noch etwas länger.

Das Buch soll zwar eine romantische Komödie sein, aber da hätte es gern mehr Comedy sein dürfen. Der Humor zeigt sich hauptsächlich in der Schlagfertigkeit der Charaktere und in ein paar albernen Abenteuern, aber abgesehen davon fand ich den Ton der Geschichte eigentlich eher niedergeschlagen.

Harriet und ihre Freunde sind schon sehr enttäuscht, dass es ihr letzter gemeinsamer Urlaub an diesem geliebten Ort ist und sie versuchen verzweifelt, es zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen, obwohl man schon merkt, dass nicht alles so perfekt ist, wie es scheint.

Um nicht die Stimmung zu verderben, bleibt Harriet und Wyn keine andere Wahl, als ihren Freunden eine glückliche Beziehung vorzuspielen. Da sie alle an verschiedenen Orten leben, hat Harriet es bisher nicht geschafft und auch einfach nicht übers Herz gebracht, ihren besten Freundinnen von der Trennung zu erzählen. Und nun muss sie sich anhören, dass Wyn und sie doch das perfekte Paar und ein Vorbild für ihre Freunde wären. Dabei tut ihr die Trennung immer noch weh und das Fake-Dating mit ihrem Exfreund vergrößert ihr Leid noch, weil es ihr Hoffnung macht und gleichzeitig Salz in die Wunde streut.

Der Grund für das Ende ihrer Beziehung wird nicht direkt verraten, aber klar ist, dass es nicht an fehlenden Gefühlen füreinander liegt. Die jungen Erwachsenen mussten wegen Karriere und Familie eine Fernbeziehung führen und ihre Unsicherheiten machen die Situation noch komplizierter. Während Harriets Eltern immer unglaublich hohe Erwartungen an ihre Tochter hatten und Harriet immer um ihre Anerkennung kämpfen musste, ist Wyns Familie voller Liebe. Auch Wyn versucht, im Leben etwas zu erreichen, doch aufgrund seines geringen Selbstwertgefühls schafft er es kaum, sich Träume zu erlauben.

Sie ergänzen sich sehr gut, weil ihre eigenen Komplexe das sind, was sie am anderen so perfekt finden, aber sie können nicht wirklich glücklich sein, solange sie nicht zufrieden mit sich selbst sind.