Rezension

Ich und die anderen – Matt Ruff

Ich und die anderen - Matt Ruff

Ich und die anderen
von Matt Ruff

Um Himmels Willen: Worum geht es hier?

Dieses Buch zieht mich von der ersten Seite an in den Bann. Es zu lesen, ist wie eine Achterbahnfahrt: Ich weiß nie genau, was gleich passieren wird.

Nach anfänglicher Verwirrung wird klar, dass der Erzähler eine multiple Persönlichkeit ist. Mehrere Personen teilen sich einen Körper. Die ersten Seiten im Buch beschreiben ein typisches Frühstück: Der eine isst dies, der andere das, Tante Sam raucht eine Zigarette, während der Teenager nach Fruitloops schreit. Andrew ist der „Manager“, er achtet darauf, dass diese „Wohngemeinschaft“ organisiert ist und z.B. beim Frühstück den Körper nicht überfordert. Klingt kompliziert? Richtig! Ist es auch. Aber Andrew hat alles im Griff. Doch dann geht die Geschichte erst richtig los, denn Andrew trifft Penny. Penny ist auch eine multiple Persönlichkeit, aber im Gegensatz zu Andrew weiß Penny es nicht. Sie lebt im permanenten Chaos. Und was für ein Chaos! Als Andrew ihr zu helfen versucht, muss er feststellen, dass auch in seinem Leben noch so manches im Dunkeln liegt.

Matt Ruff erzählt eine rasante, überraschende und im wahrsten Sinne des Wortes verrückte Geschichte, die immer wieder auch wahnsinnig komisch ist. Was habe ich gelacht! Dabei ist der Blick auf Andrew und Penny überaus liebevoll. Zwei Menschen, die sich trotz Angst und Zweifel dem Leben stellen. Wie schön!