Rezension

Ich war schon lange nicht mehr so genervt von einem Buch

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen? - A. J. Finn

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
von A. J. Finn

Bewertet mit 1 Sternen

Anna Vox ist schwer traumatisiert und kann ihre eigenen vier Wände nicht mehr verlassen. Also beobachtet sie ihre Nachbarn und glaubt dabei eines Tages Zeuge eines Verbrechens zu werden. Da sie den Tag damit zubringt Alkohol in Verbindung mit Psychopharmaka in sich hineinzukippen, glaubt ihr niemand…

Ich habe schon ewig nicht mehr so lange für ein Buch gebraucht. Dieses Buch jedoch zieht sich wie Kaugummi. Selbst auf Seite 400 von 540 habe ich noch darüber nachgedacht, ob ich es abbrechen soll. Lediglich mein Wunsch, die Auflösung erfahren zu wollen, nachdem ich jetzt so weit gekommen bin, hat mich weiterlesen lassen. Doch je weiter ich in dem Buch gekommen bin, desto genervter war ich von dem Buch.

Anna Vox ist wirklich schwer traumatisiert. Ihre Geschichte wird nach und nach aufgedeckt. Und je weiter ich in ihrer Geschichte gekommen bin, desto größer ist mein Wunsch geworden, das Buch einfach in die Ecke zu pfeffern. Es hat mich einfach nur wütend gemacht. Alles was kam, habe ich schon -zig Mal gelesen – nur besser und spannender. Niemand glaubt ihr und sie selber zweifelt an sich. Ich frage mich bei solchen Büchern dann immer, wie es denn wäre, wenn die Polizei einfach mal ihre Arbeit macht – Fingerabdrücke sammelt, Notrufen nachgeht, sich an Fakten hält. Aber Pustekuchen! Bei diesem Buch kommt dazu, dass der Leser sich erst einmal durch fast 200 Seiten quälen muss, bis das Verbrechen überhaupt passiert.

Als ich jetzt gelesen habe, dass das Buch von der Krimi-Couch zum Krimi/Thriller des Jahres 2018 gewählt worden ist, war ich sehr erstaunt. Das ist für mich vollkommen unverständlich. Dabei schaue ich immer gerne auf der Krimi-Couch vorbei und habe mir schon viele gute Anregungen dort geholt.

Ich lese etwa 120 Bücher im Jahr und dieses war mein absoluter Tiefpunkt in den letzten 12 Monaten. Wer Schlafstörungen hat kann dieses Buch als Ersatz für Schlaftabletten probieren. Allen anderen rate ich davon ab!