Rezension

Ich weiß nicht, was daran so toll sein sollte...

Love Letters to the Dead
von Ava Dellaira

Bewertet mit 2 Sternen

Laurel hat gerade an die High School gewechselt, an eine, die weit weg von ihrem zu Hause ist, da sie sich erhofft, dass dort keiner von ihrer toten Schwester weiß. Ihre Eltern leben getrennt und ihre Mutter ist vor einer Weile sogar weg gezogen, sodass sie von nun an abwechselnd bei ihrem Vater und bei ihrer Tante Amy lebt. Laurel findet an der Schule schnell zwei sehr gute Freunde, Natalie und Hannah, die ihre eigenen Probleme mit sich umher tragen. Schnell entdeckt sie den Jungen, Sky, von dem eigentlich keiner genaueres weiß. Die beiden verfallen in ein Gespräch über Kurt Cobain und schnell verlieben sie sich ineinander. Allerdings gibt es in ihrer Beziehung einige Probleme, Sky behauptet May besser zu kennen, als Laurel denkt und Laurel verschweigt Sky zu viele Dinge. Und auch als Leser erfährt man erst mit der Zeit vieles, wie zum Beispiel, wie May wirklich gestorben ist.

Meine Meinung

Es gibt keine wirklichen Kapitelunterteilungen, außer dass Laurel einen Brief abschließt und den nächsten beginnt. Ihre Briefe sind immer an bereits verstorbene, berühmte Persönlichkeiten und zu Beginn beschreibt Laurel zunächst, woher sie diese Person kennt. Also wann sie zum Beispiel das erste Mal ein Lied von Amy Winehouse gehört hat oder wann sie Heath Ledger das erste Mal in einem Film entdeckt hat. Man erfährt auch viel über diese Persönlichkeiten, weil Laurel viele Vergleiche zwischen sich und ihnen zieht, wie zum Beispiel, dass sich die Eltern von dieser Persönlichkeit ebenfalls früh geschieden haben oder dass die andere Persönlichkeit auch ein Familienmitglied verloren hat. Die Briefe sind so geschrieben, als würde sie wirklich jemand lesen, Laurel spricht die Personen direkt an und schreibt, als würde nach jedem Brief jemand antworten.
Gut gefallen hat mir, dass die Nebencharaktere, wie Natalie und Hannah oder Sky auch eine kleine Geschichte mit sich tragen, die immer weiter geht und sich immer weiter entwickelt. 
Das klingt jetzt für viele möglicherweise sehr paradox, aber schade fand ich, dass das Buch sehr emotionslos war. Aus meiner Sicht. Natürlich wurden Emotionen versucht zu übermitteln, die Trauer wegen Mays Tot, die Freude, wenn Laurel mit Natalie und Hannah unterwegs ist und und und. Aber an sich wurden die Gefühle so gut wie gar nicht, an mich weitergeleitet. Ich konnte in keiner Situation mitfühlen und oft war ich mir unsicher, was Laurel gerade denkt und empfindet. Ich bin eigentlich ein Mensch, der bei Büchern sehr schnell weint, aber bei diesem Buch hat ich rein gar nichts wirklich emotional mitgenommen, obwohl genau das meine Erwartung war. Wo wir schon bei Erwartungen sind: Ich hatte sehr hohe Erwartungen an das Buch, weil ich nur gutes gehört habe und ich wurde leider restlos enttäuscht. Ich kann mich an keinen wirklichen Höhepunkt des Buches erinnern. Erst nach einer Weile, wird "erklärt", wie May gestorben ist und auch das war, meines Empfindens nach, sehr lasch erklärt. Es wird kurz beschrieben, wie in einem Zeitungsbericht, der in die kleine Ecke unten rechts noch reingequetscht werden soll, und schon ist vorbei. 
Der Schreibstil war in Ordnung, nicht mitreißend und eher langweilig und eintönig, weswegen es nicht schwer zu lesen war.

Fazit

Eine bittere Enttäuschung für mich. Die Charaktere hatten zwar eigene Geschichten, waren dennoch nicht wirklich genug ausgeführt, ich wurde nicht wirklich warm mit ihnen. Die Handlung war sehr langweilig, tut mir leid, das zu sagen, und hatte meiner Meinung nach keine Höhepunkte und die Emotionen haben mir deutlich gefehlt. Alles in allem war das Buch eher eintönig und langweilig, ich hatte keinerlei Reize daran, es zu lesen und war sehr sehr froh, als ich endlich die letzte Seite umgeschlagen habe.