Rezension

Ideale Filmvorlage

Schwarzes Blut - Roger Smith

Schwarzes Blut
von Roger Smith

~~Wir kennen Roger Smith als erfolgreichen Thriller-Autor, der in seinen Büchern die Zustände in den Townships Südafrikas dermaßen ungeschönt und realistisch beschreibt, dass es fast schon schmerzt und dem Leser einiger einiges abverlangt. „Schwarzes Blut“ nun veröffentlicht er unter dem Pseudonym Max Wilde und betritt damit sogleich literarisches Neuland, da dieses Buch dem Horror-Genre zuzurechnen ist. Und wer nun glaubt, dass seine Südafrika-Thriller an drastischen Beschreibungen nicht zu übertreffen sind, wird hier eines Besseren belehrt.

 Irgendwo im Nirgendwo. Eine staubige und karge Landschaft im amerikanischen Südwesten nahe der mexikanischen Grenze. Geisterstädte, deren Bewohner sich schon fast im rechtsfreien Raum bewegen. Es gilt das Recht des stärkeren. Drogen und Gewalt bis hin zum Mord sind an der Tagesordnung. Hier leben Skye und ihr Bruder Gene Martindale, der Deputy Sheriff vor Ort. Sie haben harte Schicksalsschläge erlebt: Ihre Eltern wurden in einem sinnlosen Gemetzel abgeschlachtet und genes hochschwangere Frau wurde ermordet. Nach außen hin wirkt das Leben des Geschwisterpaares völlig normal, aber Skye weiß, dass in ihrem Innersten das Böse lauert, jederzeit dazu bereit, an die Oberfläche zu gelangen.

 Wilde alias Smith hält sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf, sondern stimmt bereits in der ersten Szene den Leser darauf ein, was ihn im Verlauf des Buches erwartet, nämlich eine bluttriefende Horror-Story mit viel Blut und zahlreichen Toten. Der Autor setzt von Beginn an auf Spannung und Schock und hält dies auch äußerst gekonnt bis zum Ende durch. Dabei gönnt er seinen Lesern nur minimale Verschnaufpausen und wechselt gekonnt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her.

 Gut gegen Böse, wobei nicht immer klar ist, wer nun wer ist – diese Dualität beherrscht die gesamte Geschichte, deren Leser nicht zimperlich sein sondern starke Nerven haben sollten. „Schwarzes Blut“ unterscheidet sich mit seinen drastischen und detaillierten Beschreibungen der Gewaltexzesse nur unwesentlich von den bekannten Werken des Autors. Allerdings gibt es einen gravierend Unterschied: diese Geschichte entspringt komplett der Fantasie.

 Die ideale Filmvorlage für einen Regisseur wie Roberto Rodriguez!