Rezension

Idee: Gut - Umsetzung: Mangelhaft

NSA - Nationales Sicherheits-Amt - Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 1 Sternen

Die Idee des Buches hat direkt mein Interesse geweckt: Es ist einfach ein interessantes Gedankenspiel, wenn man die ganze Technik, die es heute gibt, schon damals gehabt hätte. Man braucht kein Genie zu sein, um sich dann vorzustellen, dass Regimegegner überhaupt keine Chance hätten und Manipulation noch einfacher möglich wäre.

Eschbach macht in seinem Buch besonders durch die Verweise zu Anna Frank und ihrer Familie, den Geschwistern Scholl und Georg Elser deutlich, wie einfach diese Personen gefunden, identifiziert und ihrem Schicksal überlassen werden hätten können. Es waren gerade diese Bezüge, die mir sehr gefallen haben, da sie am ehesten die Tragweite dieses "was-wäre-wenn"-Szenarios aufzeigen konnten.

Leider bleibt das Buch hier sehr auf der Oberfläche. Zum Einen haben die Charaktere nicht viel Tiefe und die Hauptcharaktere sind sehr schwarz und weiß gezeichnet. Ich bin mit keinem warm geworden und konnte ihr Handeln nicht nachvollziehen. Zum Anderen wurde gerade in den ersten zwei Dritteln sehr viel aufgebaut und erzählt, was nachher nicht ausgebaut wurde, sondern einem eher als vollendete Tatsache um die Ohren gehauen wurde. Hier hätte es mir besser gefallen, wenn das letzte Drittel etwas weiter ausgeführt wurde (Stichwort Atombombe, künstliche Neurowissenschaft). Das ging mir persönlich zu schnell, so dass der komplette Roman mich letztlich nicht überzeugen konnte.

Eine Empfehlung für diesen Roman kann ich nicht aussprechen. Es liest sich zwar relativ schnell, aber die Zeit, die man für die 800 Seiten investiert, kann man besser in andere Bücher stecken.