Rezension

Idee mit Potential schwach umgesetzt..

Die fünf Leben der Daisy West - Cat Patrick

Die fünf Leben der Daisy West
von Cat Patrick

Inhalt:

Daisy ist fünfzehn - und schon mehr als ein Mal gestorben. Sie lebt waghalsig,
denn sie weiß, dass es Revive gibt, ein Medikament, das ins Leben zurückhilft,
wenn alle anderen Mittel versagt haben. Da diese Medizin hochgeheim ist, muss
Daisy nach jedem Tod eine neue Identität annehmen und an einen anderen Ort ziehen.
Bisher hat sie daher meist isoliert und ohne enge Freunde gelebt. Aber dann findet
sie an ihrer neuen Schule nicht nur völlig unverhofft eine beste Freundin, sondern
verliebt sich auch noch Hals über Kopf. Zum ersten Mal lässt Daisy sich wirklich auf
das Leben ein. Da entdeckt Daisy, dass sie Teil eines großen Experiments ist. God,
der zwielichtige Leiter des Revive-Programms, hat viele Menschen auf skrupellose Weise
rekrutiert und behandelt sie wie Versuchskaninchen. Daisy begehrt auf. Und setzt damit
ernsthaft und unwiederbringlich ihr Leben aufs Spiel ...

Meinung:

Die erste Hälfte des Buches ist ziemlich langweilig. Es wird viel zu Revive erklärt und
die meiste Zeit jammert Daisy rum, dass sie keine Freunde findet, weil Revive strenger
Geheimhaltung unterliegt und sie ständig umziehen muss.
Statt, dass sie einfach mal ein bisschen auf ihr Leben acht gibt, stirbt sie immer wieder
und wird jedes Mal zurückgeholt. Aber wie genau das überhaupt möglich ist und warum andere
Menschen nicht auch davon profitieren können, interessiert Daisy nicht die Bohne.
Dies ändert sich dann in der zweiten Häfte des Buches, denn Daisy muss erneut umziehen (warum nur?)
und als sie in Audrey eine Freundin findet und sich Hals über Kopf in deren Bruder Matt
verknallt, stellt Daisy das Revive-Programm plötzlich in Frage. Denn Audrey, die erste mir
sympathische Person in diesem Buch, ist schwerkrank und worauf das Ganze hinausläuft, ist von
Anfang an klar, deshalb verrate ich an dieser Stelle auch nicht zu viel.

Welcher normale Mensch wäre nicht von Anfang an hinter Informationen her, die es einem erlauben
mehr als nur ein Leben zu führen?
Gut, nun kann man sagen, dass die Hauptprotagonistin erst 15 Jahre alt ist. Aber immerhin ist ja
auch mehrere Tode gestorben, da darf man doch ein gewisses Maß an Reife erwarten oder nicht?

Die Autorin versucht krampfhaft Emotionen rüber zu bringen, die in mir nur das Gefühl ausgelöst
haben, das Buch an die nächste Wand zu klatschen.
Die Hoffnung und die Trauer, die mitschwingen sollten, wirken so unauthentisch, dass sich
jeder Mensch, der sich mal in einer ähnlichen Situation befunden hat und sich ein Mittel wie
Revive gewünscht hatte, vollkommen vor den Kopf geschlagen fühlt.

Positiv fand ich die ganze Idee rund um Revive, die ganzen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten,
sowie die Ungerechtigkeit bezüglich seines Wirkumfangs.
All diese Punkte sind in diesem Buch vertreten, allerdings scheiterten sie an der Umsetztung.

Gestaltung:

Das Cover ist sehr schön und hat mich gleich angesprochen, zusammen mit dem Klappentext
war es für mich eine "Must-read-Neuerscheinung 2012". Schade.

Fazit:

Der Plot birgt großes Potenzial und aus der Feder eines anderen Autors/Autorin hätte ein
großartiges Buch entstehen können. Für weniger kritische Leser dürfte aber auch dieser Roman
eine nette Unterhaltung für zwischendurch sein.
Alles in allem erhält das Buch von mir 2 Sterne.