Rezension

Idee: sehr gut - Ausführung: ausreichend

Bin mal kurz tot - Lance Rubin

Bin mal kurz tot
von Lance Rubin

Bewertet mit 3 Sternen

Lance Rubin ist Comedian und Podcast Humorist. Mit „Bin mal kurz tot“ (Original: „Denton Little’s Death Date“) versucht sich der Berufskomiker an seinem ersten Roman. Das Jugendbuch weckte mit der Idee einer Zukunft, in der jeder weiß, wann er sterben wird, meine Neugierde.
Dentons Todesdatum liegt am Tag seiner Highschool-Abschlussfeier. Seit er fünf ist weiß er, dass er sterben wird, ehe er volljährig ist. Obwohl er damit einen Freibrief besaß, die Schule zu schwänzen, über die Stränge zu schlagen und aus der Reihe zu tanzen, war er stets bestrebt sein Leben dennoch ganz normal zu leben. Doch während seiner vermeintlich letzten Stunden bleibt ihm noch reichlich Zeit, sich daneben zu benehmen. Aber auch um Dinge zu klären und ehrlich zu sein.
Rubins Debüt erzählt von den rund 36 letzten Stunden des jungen Denton Little. Wir begleiten den Teenager bei seiner Beerdigungszeremonie, zu den letzten Treffen mit seiner Freundin und seinem besten Freund, lernen seine liebevolle Stiefmutter und seinen stillen Vater kennen, erfahren mit ihm Geheimnisse über seine Mutter. Hin und wieder schrammt der Teenager an einem Autounfall vorbei und außer einem geheimnisvollen Hautausschlag geht’s ihm prima.
Mit seiner an sich guten Idee könnte „Bin mal kurz tot“ ein wirklich gutes Buch sein - wären da nicht die belanglosen Beziehungsproblemchen, die unlustigen Teenie-Zänkereien, die triviale Geheimniskrämerei und der kümmerliche Spannungsbogen. Der Anfang amüsierte mich noch recht gut, doch schafft es Rubin nicht das Niveau über 352 Seiten zu halten. Nach viel kindlichem Geschwafel kommt das actionreiche dicke Ende dann ziemlich plötzlich und nicht wirklich überraschend. Noch schnell die Weichen für einen zweiten Teil gestellt und fertig ist die Laube.
Mich überzeugte das streckenweise recht langatmige Teenie-Spektakel nicht. Es ließ sich aber flott lesen und ich könnte mir vorstellen, dass es der Zielgruppe (der Verlag empfiehlt es für 14 bis 17-Jährgige) Spaß machen könnte.