Rezension

Idee - Thema gut, leider ... wenig nachhaltend - und das als Spitzentitel :-(

30 Tage und ein ganzes Leben
von Ashley Ream

Bewertet mit 3.5 Sternen

Aufleben statt aufgeben 30 Tage gibt sich die erfolgreiche Künstlerin Clementine, um das eigene Ableben zu organisieren. 30 Tage, die sie ausschlielich so verbringen möchte, wie sie es will - nicht wie andere es von ihr erwarten. 30 Tage, die ihr Leben für immer verändern!

Das Buch handelt von Clementine, eine Frau, die den Entschluss gefasst hatte, zu sterben.
Eine erfolgreiche Frau, eine bekannte Malerin. Sie hat alles gut durchdacht, will in den kommenden 30 Tagen zum einen ihr Leben aufräumen und sich den Dingen hingeben, wozu zu Lust hat. Also alles perfekt für den Abgang.
Clementine, eine Frau von Welt und doch krank, sie leidet an starken Depressionen.
Vieles gilt zu erledigen. Ein neues Zuhause für ihren Kater suchen, den Haushalt entrümpeln*** und ganz wichtig ist ihr, den Vater zu finden. Dieser hatte die Familie vor Jahrzehnten verlassen.
***"Buchanfang: Ich warf die Teekanne aus dem Fenster. Sie donnerte drei Etagen nach unten und zerbrach in unzählige weiße Porzellanscherben direkt hinter Mrs. Epstein, die ich ohnehin nie wirklich leiden konnte."
Clementines Depression hatte diese anscheinend von der Mutter geerbt. Nur Clementine konnte nichts mehr hinterfragen,  ihre Mutter war verstorben, auch die Schwester lebte nicht mehr.

"30 Tage und ein ganzes Leben" wird erzählt aus der Ich-Perspektive von Clementine. Auf den ersten Blick erscheint der Roman wie eine tragische Lebensgeschichte. Der Anfang ist gut und interessant geschildert und ließ auf eine starke Handlung hoffen. Doch die Charaktere Clementine zeigt sich nicht gerade von ihrer besten Seite um sie zu mögen als auch zu verstehen. - Wie ein farbloser großer Klecks auf einer Leinwand - schade eigentlich. Die Charaktere des Buches finde ich sehr schwierig zu beschreiben.
In Anbetracht des Themas Depression konnte mich die Geschichte nicht komplett überzeugen. Hier fehlte zwischendurch das Fingerspitzengefühl. Manche Dinge sind oberflächlich angegangen und dann wiederum das Thema Kunst, Clementines Bilder, langatmig geschildert. Der Roman wird bei den Lesern sicherlich unterschiedliche Meinungen hervorrufen. Das ist auch gut so, denn jeder Leser zieht daraus etwas anderes, für ihn passend.

Das Ende hat mich nicht so ganz zufrieden gestellt. Einige Fragen sind offen geblieben.