Rezension

ie entführte Prinzessin - Ein ironisches, erheiterndes Märchen

Die entführte Prinzessin - Karen Duve

Die entführte Prinzessin
von Karen Duve

Bewertet mit 3 Sternen

Die enführte Prinzessin ist ein Märchen in Romanvorlage. Ich bin ein großer Fan von Märchen und freue mich immer sehr wenn mir ein Buch in Märchenform begegnet. "Die entführte Prinzessin" ist wie man so schön sagt "ganz nett", kann es aber leider nicht mit Goldmans's "Brautprinzessin" oder Beyerlein's "Vollmondnächte" aufnehmen. Nichts desto trotz ist es ein unterhaltsames Märchen mit einer leichten und lustigen Stimmung.

Wie der Titel schon verrät wird eine Prinzessin entführt: Die wunderschöne Prinzessin Lisvana aus dem Nordland. Zu ihrer Rettung eilt Ritter Bredur mit seinem kleinen fleischfressenden Pferd Kelpie. Doch die Geschichte ist weit verzwickter als man denkt. Da wäre ja noch die verhängnisvolle Ehre, ein verliebter Prinz mit Rabeneltern, eine Insel voller Frauen und ein Zwerg mit Pilzgarten.

Ein Märchen über Liebe, Drachen und anderen Ungeheuern. Die Geschichte ist wirklich sehr abwechslungsreich und fantasievoll. Viele märchentypische Elemente tauchen auf: Ein Zauberglöckchen, welches einem drei Wünsche erfüllen kann, Hexe, Fee und Zauberer und selbstverständlich ein Happy End.

Drachen tauchen ebenfalls auf. Zwar war mir persönlich der Drachenanteil zu lang geworden, aber dennoch fand die Idee um Grendel den Drachen seinen festen Platz in der Geschichte.

Ungeheuer: Oh ja so manches Ungeheuer kam schon vor, allerdings für den Leser. Ich will sie kurz aufzählen:

Ungeheuer Nummer 1: Die Oberflächlichkeit der Charaktere. Sie sind weder Schwarz noch Weiß, Weder gut noch Böse. Eigentlich sehr interessant, jedoch kommt keine Hauptperson wirklich sympathisch rüber, sondern eher beschränkt und simpel. Vor allem des Prinzen unerbittliche Liebe erreicht irgendwann einen Nervpunkt. Im Märchen besitzen die Helden nie an Tiefe, mögen tun wir sie dafür dennoch.
In diesem Märchenroman allerdings wächst einem keiner so richtig ans Herz.

Ungeheuer Nummer zwei: Details. Die Autorin verliert sich in unzähligen Ausschweifungen und Beschreibungen, die für die Handlung einfach uninteressant sind und den Effekt von Langeweile verursachen.

Liebe: Kam nicht vor. Also ich hab sie vergeblich gesucht.

Das Märchen ist im großen und ganzen nicht schlecht, aber auch nicht weltbewegend. Ich würde es zumindest nicht noch einmal lesen und es nur weiter empfehlen, wenn man besonders Märchen gerne hat. Im Vergleich zu anderen Romanen in Märchenform schneidet es sicherlich schlechter ab.

"Der will nur spielen."