Rezension

Ihr Killer-Wochenende

Murder Park - Jonas Winner

Murder Park
von Jonas Winner

Bewertet mit 5 Sternen

Der Unternehmer Rupert Levin kauft Zodiac Island, einen maroden, auf einer Insel gelegenen Vergnügungspark, der unter keinem guten Stern stand. Dort hat vor 20 Jahren der Serienkiller Jeff Bohner drei junge Mütter bestialisch ermordet. Ein neuer Park soll entstehen, der Murder Park, mit einem Murderabilia Museum, das makabre Raritäten der Verbrechen zeigt und einem „Mörder“ dem es zu entkommen gilt. Welche unerschrockenen Besucher wollen in die Welt kranker Psychopaten eintauchen? Wenn du jetzt an irrsinnige Psychopathen denkst, liegst du falsch. Der neue Themenbereich „Kill“ soll Singles auf der Suche nach einem Date ansprechen. Gemütlich zusammenrücken und dem Mörder entkommen, das ist die Idee.

Vor der Eröffnung wird eine Gruppe von Journalisten, Beratern und Experten zur ersten Begutachtung des neuen Konzepts auf die Insel geladen. Diese Teilnehmer wurden von dem Psychiater Sheldon Lazarus interviewt. Um sich zu qualifizieren musste eine frühere Beziehung zu dem alten Zodiac Island bestehen.

Das Buch beginnt mit dem Interview von Paul Greenblatt, einem jungen Reporter, der die wohl schmerzlichste Verbindung zu Zodiac Island aufzuweisen hat. Seine Mutter war ein Opfer der 1997 stattgefundenen Mordserie. Die Darstellung der Charaktere durch diese Interviews ist genial, man lernt die Personen durch ihre Antworten und Reaktionen gut kennen und kann sofort Sympathie oder Abneigung empfinden. Sheldon Lazarus stellt seine Fragen uns lässt nicht locker, auf Fragen an ihn antwortet er nicht oder verweist an Rupert Levin.

Die Geschichte ist faszinierend und ohne Zweifel sehr gut geschrieben. Jonas Winner hat hingerichtete Mörder wieder zum Leben erweckt, es fertig gebracht im richtigen Tempo zu erzählen und die Spannung nie abreißen zu lassen. Ich habe mitgefiebert und war mir mehr als nur einmal sicher, den Mörder enttarnt zu haben und lag doch wieder falsch. Das Buch überrascht mit unerwarteten Wendungen, die Geschehnisse bleiben aber immer nachvollziehbar und glaubhaft. Auch das Ende hat mich überzeugt, es war gut durchdacht und stichhaltig. Gut finde ich auch das Personenverzeichnis am Ende des Buches und natürlich das tolle Cover auf dem der Vergnügungspark wie eine Falle wirkt, wie ein Käfig aus dem man nicht mehr entkommen kann.
Von mir die volle Punktzahl und eine eindeutige Leseempfehlung!