Rezension

Im Bann der Kette

Der Fluch der Hexen - Anna-Lena Strauß

Der Fluch der Hexen
von Anna-Lena Strauß

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Hexen vereinen die schlechtesten Eigenschaften in sich: Sie sind selbstsüchtig, verlogen, hinterlistig und immer darauf bedacht, Unheil anzurichten. Eine einfache Handbewegung genügt, um einen Menschen zu verfluchen. Doch was kaum jemand weiß – der eigentliche Fluch liegt auf den Hexen selbst.

Jahrelang hat Katelyn es geschafft, diesen Fluch zu umgehen, bis sie Dimitri begegnet und einen schwerwiegenden Fehler begeht. Fortan ist die junge Hexe gezwungen, aufzugeben, was sie sich mehr als alles andere wünscht: Ihre Freiheit.

 

Rezension:

Seit sie ihr Heimatdorf verlassen hat, schlägt sich die junge Hexe Katelyn mit kleinen Diebstählen durchs Leben. Wichtig ist nur, dass niemand ihre Hexenidentität entdeckt, denn das könnte sie schnell auf den Scheiterhaufen führen. Als sie jedoch versucht, eine kleine Reisegesellschaft zu bestehlen, wird sie von deren Führer und Leibwächter Dimitri gestellt. Eher zufällig fällt dem ihre Hexenkette in die Hände – und wer die Kette einer Hexe hat, hat die Gewalt über sie. Katelyn muss jedem Befehl Dimitris folgen, was die Rückgewinnung der Kette natürlich sehr erschwert. Dass Dimitri mit Hexenjägern verkehrt und ein fremder Kriegsherr mit der Hilfe von Hexen das Reich bedroht, macht die Situation nicht einfacher. Obendrein scheint auch die aus 3 Geschwistern bestehende Reisegesellschaft etwas zu verbergen.

Wie viele Fantasy-Geschichten ist auch Anna-Lena Straußʼ „Der Fluch der Hexen“ in einer mittelalterlich wirkenden Welt angesiedelt. Basis der Handlung ist der Interessenkonflikt zwischen Katelyn und Dimitri, wobei die Kapitel wechselweise aus beider Sicht erzählt werden. Katelyns Kapitel werden dem Leser dabei in der 1., Dimitris in der 3. Person dargeboten. Erst langsam wird den beiden Protagonisten bewusst, dass sie nicht in allem unterschiedlicher Anschauung sind. Dabei gelingt es der Autorin, diese Entwicklung glaubhaft darzustellen. Obwohl sich die beiden Hauptcharaktere zunehmend annähern, verzichtet sie auf typische Romantasy-Elemente und legt den Schwerpunkt stattdessen auf Katelyns Freiheitswillen und den Kampf gegen die äußere Bedrohung. An manchen Punkten kann man als Leser allerdings den Eindruck gewinnen, dass die Handlung etwas zügiger voranschreiten könnte. Das eigentliche Finale fällt dagegen überraschend schlicht, inhaltlich aber trotzdem überzeugend aus. Das Buch erzählt eine abgeschlossene Handlung und verzichtet darauf, eine eventuelle Fortsetzung vorzubereiten oder zumindest anzudeuten.

 

Fazit:

Dieses außergewöhnliche Hexen-Abenteuer fokussiert sich auf in der Fantasy eher selten betrachtete Aspekte des Hexendaseins.

 

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