Rezension

Im Dunklen

Secret Keepers 1: Zeit der Späher - Trenton Lee Stewart

Secret Keepers 1: Zeit der Späher
von Trenton Lee Stewart

Bewertet mit 3 Sternen

Ruben ist elf, schon immer ein Außenseiter und der Sohn einer alleinerziehenden Mutter, die trotz zweier Jobs Probleme hat, die Miete zu zahlen. Es ist also kein Wunder, dass er viel allein ist; diese Zeit nutzt er zum Herumstreunen und Klettern. Als er eines Tages ein altes Haus hochklettert, fällt ihm ein seltsamer Fund in den Schoß: ein Kästchen mit einer Uhr, die anders ist als alles, was er je zuvor gesehen hat. Sie besitzt weder Sekunden- noch Minutenzeiger und hat eine seltsame Eiform. Als er mit ihr ihr herumspielt, entschlüsselt sich ihr Geheimnis - sie macht unsichtbar. Aber die Unsichtbarkeit kommt mit einem Preis. Solange man unsichtbar ist, ist man auch blind und tappst im Dunkeln. Doch die Uhr ist auch kein Spielzeug, das lernt Ruben auf die harte Tour. Die Späher, Handlanger des Schattens, machen sich auf die Suche nach ihr, und sie sind nicht zimperlich. 

Ich bin sehr begeistert von der Geheimen-Benedict-Gesellschaft desselben Autors, von daher war klar, dass ich mich auf seine neue Reihe stürzen musste. Jetzt bin ich ziemlich ernüchtert. Die Geschichte hat zwar Potenzial und ist auch keine 08/15-Plotline, aber ansonsten hapert es ganz schön. Man erfährt nur wenig über die Welt, in der Ruben lebt, wird meistens mit einem Isso abgespeist. Ruben selbst ist auch nicht gänzlich sympathisch. Ich verstehe zwar, dass er seiner Mutter und sich selbst ein besseres Leben bieten will, aber das auch auf Kosten von Menschen, die ihm helfen. 
Und jetzt kommt Kritik am Verlag, der eigentlich zu meinen Lieblingsverlagen gehört, aber hier gründlich gepatzt hat: Der Klappentext ist echt Müll. Eigentlich braucht man das Buch nach dem Überfliegen desselben nicht mehr zu lesen, denn da steht wirklich alles drin - mal davon abgesehen, dass er auch noch gravierende inhaltliche Fehler enthält. Dann verstehe ich auch nicht, warum Reuben in Ruben umgeändert werden musste, aus Smoke der Schatten wurde und aus The Directions die Späher. Sehr enttäuschend ist auch, dass aus dem einen Buch im Englischen zwei gemacht werden mussten; der Schluss ist nämlich kein Cliffhanger, er ist einfach eine Frechheit.