Rezension

Im Fadenkreuz

Tag Null - Leif Tewes

Tag Null
von Leif Tewes

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Töten sei leicht, damit zu leben sei schwer."  Seite 16

Tom Kiefer, Auftragsmörder schießt daneben, warum und mit welchen Konsequenzen? Ein Kommissar will seine Stadt von der Balkan-Mafia befreien, ist ihm dafür jedes Mittel recht?
Ein Frau, die entkommt und sich in die Hände der Polizei begibt, war das richtig? 

Korruption überall und eine feindliche Übernahme der Stadt durch einen anderen Mafia-Clan bilden die Grundlagen dieses Thrillers. Frankfurt ist Schauplatz des Geschehens, und der geneigte Leser ist froh in der Provinz zu wohnen.

Die Rezension zu diesem Buch fällt mir nicht leicht. Die Idee ist gut und auch die Umsetzung hat mir in vielen Punkten gut gefallen, das Ende ist rasant und das Ermittlerteam ist sehr symphatisch. Es gibt wenig privates Gedöns, ein absoluter Pluspunkt für den Thriller. Die Kapitel sind kurz und verleiten deshalb zum Weiterlesen. Der Stil eher journalistisch knapp als ausufernd erzählend, sehr passend.

Warum nur 3,5 Sterne? Das Buch ist sehr kurz, aber trotzdem an einigen Stellen zu langatmig. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass an den falschen Stellen gekürzt wurde und mir Informationen nicht zugänglich waren. Durch die kurzen Kapitel kommt es zu häufigen und schnellen Zeitenwechseln. Da die Kapitel nicht überschrieben sind, habe ich bei einem erst im letzten Satz gemerkt, dass ich mich in der Vergangenheit befinde. Das stört meinen Lesefluss und -genuss.

Der Schluss ist spannend und auch passend für Buch und Moral. Aber an einer Stelle bleibt für mich die Logik auf der Strecke, sehr schade, denn der Showdown ist wirklich rasant geschrieben und hat mich ziemlich begeistert. Das Buch endet mit einen kleinen Cliffhanger, die Option für weitere Bände bleibt.

Fazit: Ein Thriller mit Schwächen aber auch mit viel Potential. Ich denke ein Wiedersehen mit dem Ermittlerteam würde mir gefallen, aber dann gern etwas ausführlicher ;-).