Rezension

Im Fadenkreuz der russischen Mafia

Bodyguard - Der Anschlag - Chris Bradford

Bodyguard - Der Anschlag
von Chris Bradford

In Bodyguard - Der Anschlag verschlägt es die beiden jungen Personenschützer Connor und Jason ins gefährliche Russland. Dort erhalten sie die den Auftrag, den Sohn Felix des Politikers Viktor Malkow vor der russischen Bratwa zu beschützen. Doch zuerst müssen die beiden Jungen ihre Differenzen beseitigen, denn wenn sie sich nicht einmal gegenseitig vertrauen können, wem dann?

Der Anschlag ist schon der fünfte Teil in der Bodyguard-Reihe, kann aber auch wie ein Einzelband gelesen werden. Ich selbst habe das Buch ebenfalls ohne Vorwissen gelesen und bin ohne Probleme zurecht gekommen. Einige Sachen aus den Vorbänden werden zwar aufgegriffen und auch am Ende bleiben einige Fragen offen, insgesamt ist die Geschichte aber doch ziemlich abgeschlossen. 

Erzählt wird aus der Sicht von Connor. Connor ist Teil der "Buddyguard-Organisation", welche Jugendliche zu verdeckt arbeitende Bodyguards ausbildet. Zusammen mit Jason bekommt er nun eine Mission in Russland zugeteilt - und ahnt anfangs gar nicht, wie gefährlich es noch für ihn wird.
Für sein jugendliches Alter wirkt Connor sehr erwachsen. Um die Arztrechnungen seiner kranken Mutter zu bezahlen, hat er sich bereits früh der Organisation angeschlossen und trägt viel Verantwortung auf seinen Schultern. Insgesamt mochte ich ihn sehr gerne, denn er hat sich meistens von einer reifen und verantwortungsbewussten Seite gezeigt. 
Nur im Beisein von Jason zeigte sich dann doch sein junges Alter. Ständig haben die beiden sich in die Haare gekriegt und gezopft. Anfangs waren diese Zankereien noch ganz lustig und unterhaltsam, auf Dauer wurde es jedoch nervig und kindisch. Doch wenn es hart auf hart kommt, muss man sich vertrauen können und so war es bei den beiden Jungs dann glücklicherweise auch, die ihre Differenzen schließlich doch beseitigen konnten.

Gar nicht leiden konnte ich dagegen ihren Schützling Felix. Diesem fehlte einfach jegliches Mitgefühl, stattdessen interessierte ihm nur sein eigenes Wohlergehen. Mit jeder weiteren Seite hat meine Abneigung ihm gegenüber nur zugenommen, da er immer mehr seines selbstsüchtigen und verwöhnten Charakters gezeigt hat. Dies war aber wahrscheinlich so gewollt, denn Connor und Jason ging es da ähnlich wie mir. 
Der Autor hat wirklich tolle Recherchearbeit geleistet. Ich fand es unheimlich interessant, mehr über die Politik in Russland sowie die russische Mafia zu erfahren. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen.

Der Anfang hat sich allerdings ziemlich gezogen. Bis die Mission richtig startet und wirklich etwas spannendes passiert, ist das erste Drittel der Geschichte schon vorbei. Anschließend wird es allerdings richtig spannend. Zwar waren einige Wendungen vorhersehbar, andere Aufdeckungen konnten mich dagegen überraschen. Besonders das Ende hat es in sich und lässt noch einige Fragen offen, die Neugier auf den Folgeband wecken. Insgesamt ist die Geschichte allerdings abgeschlossen und kann wie schon gesagt als Einzelband gelesen werden.