Rezension

„Im Grunde sind wir mutterseelenallein“ -

Katzenzungen - Maria Elisabeth Straub, Martina Borger

Katzenzungen
von Maria Elisabeth Straub Martina Borger

  -  eine schmerzliche Erkenntnis am Ende einer Reise guter Freundinnen!

Alljährlich zelebrieren drei Frauen eine gemeinsame „Mädelsfahrt“, als Ausdruck ihrer seit Schulzeiten bestehenden Freundschaft. Doch diesmal läuft etwas anders. Was relativ harmonisch und mit guten Vorsätzen beginnt, steuert auf eine Katastrophe zu…

Durchaus echt und für jeden nachvollziehbar entwickeln hier zwei Autorinnen die Geschichte um Dodo, Claire und Nora, drei recht unterschiedliche Freundinnen aus Pinneberg. Abwechselnd geben sie die Perspektive jeder einzelnen der Beteiligten wieder und rollen nach und nach deren Lebensweg, Gefühle und Geheimnisse auf, so dass sich für uns schließlich ein detailliertes Bild ergibt. Was der Leser auf diese Art stückweise erfährt, bleibt den jeweils anderen Freundinnen allerdings verborgen, bis es am Ende zu einem Eklat kommt.

Sehr geschickt nutzt das Autorinnen-Duo Martina Borger und Maria Elisabeth Straub das Stilmittel der inneren Monologe und Gedanken der einzelnen Frauen, um die Sichtweise auf andere Personen und Geschehnisse wie durch ein Kaleidoskop zu zeigen und zu verändern. Dabei schreiben sie spannend, zu keinem Zeitpunkt kommt Langeweile auf. Treffsicher legen sie Schwachpunkte frei und stellen Fragen wie: Bedeutet Freundschaft, dass jede sich ganz auf die andere einlässt, sich ihr vorbehaltlos anvertrauen kann? Oder hat Nora recht mit ihrer Meinung “Kennt überhaupt irgend jemand einen anderen Menschen wirklich? Und vor allem: Kennen wir uns selber?“