Rezension

Im Netz eines Loverboys

Schuldig? - Christer Tholin

Schuldig?
von Christer Tholin

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt:
Die 16jährige Hanna kann ihr Glück kaum fassen: Der gutaussehende und erfolgreiche Ali interessiert sich für sie und nicht etwa – wie eigentlich alle anderen – für ihre Freundin Klara. Begeistert zieht sie zu ihm, wird verwöhnt und mit Geschenken überhäuft. Derweil engagieren ihre verzweifelten Eltern Lars und Elin, zwei Privatdetektive, um Hanna zu suchen. Diese finden sie auch, doch die Bindung zu Ali ist schon zu stark und als er Hanna eröffnet, dass er in großen, finanziellen Schwierigkeiten steckt, ist sie bereit, sich für ihn zu prostituieren. Die größte Katastrophe in Hannas jungem Leben steht ihr jedoch noch bevor…

Christer Tholin hat sich im vierten Auftritt seines Ermittler-Duos eines Themas angenommen, welches nicht nur in Schweden zu einem Problem für weibliche Teenager und deren Familien geworden ist: Loverboys; smarte, junge Männer, welche unscheinbare Mädchen becircen und sie behutsam von ihrem Elternhaus und Freundeskreis lösen, um sie dann auf den Strich zu schicken. Dabei gelingt ihm insbesondere gut, die Gefühlswelt seines weiblichen Opfers darzustellen, die er einfühlsam zu schildern weiß. Die Krimihandlung ist gut durchdacht, die Schauplätze erscheinen sehr bildhaft vor dem geistigen Auge.
Sprachlich ist der Krimi jedoch ausbaufähig, die Polizei verhält sich gleich mehrfach sehr dilettantisch – möglicherweise ist das in Schweden so – und das strapazierte Klischee des „Ermittlers mit Problemen“ fehlt leider nicht.
Dieser Krimi ist ohne Kenntnis der drei ersten Bücher problemlos zu lesen. Zwar geht Tholin auf die Vorgänger ein, - diese Einschübe erschließen sich jedoch gut aus dem Kontext.

Mein Fazit:
Eine gute Idee mit leichten Schwächen in der Ausführung