Rezension

„Im Netz gefangen“

Das Netz - Lilja Sigurdardottir

Das Netz
von Lilja Sigurdardóttir

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
„Wer ist die attraktive Frau, die regelmäßig den Zoll am Flughafen von Reykjavik passiert? Je aufmerksamer der Zollbeamte Bragi sie beobachtet, desto sicherer ist er sich: Diese Frau hat etwas zu verbergen.
Die junge Mutter Sonja hat bei einer schmutzigen Scheidung das Sorgerecht für ihren Sohn verloren. Sie setzt alles daran, ihn zurückzubekommen, kann sich aber nicht mal einen Anwalt leisten. Verzweifelt lässt sie sich darauf ein, Kokain nach Island zu schmuggeln. Nur ein paarmal, sagt sie sich.
Agla, einst eine hochrangige Bankerin, hat ganz andere Probleme: Sie muss sich nach dem isländischen Finanzcrash unbequeme Fragen zu ihrer Rolle in einigen dubiosen Deals gefallen lassen. Kein Grund, nervös zu werden – denkt sie.
Als sich Bragis, Sonjas und Aglas Wege kreuzen, entspinnt sich ein komplexes Netz der Kriminalität. Und bei jedem Versuch, sich daraus zu befreien, verstricken sie sich nur noch tiefer …“

Schreibstil/Art:
Abwechselnd wird aus Sicht von Sonja, ihrem Sohn Tómas, dem Zollbeamten Bragi und der Bankerin Agla erzählt. Jeder von ihnen steht vor seinem eigenen Ruin und ist im Netz der Lügen verheddert. Die kurzen Kapitel (im Durchschnitt etwa 1-3 Seiten) treiben die Geschichte total schnell voran. Die Erzählstimme ist dennoch ruhig und lässig. Der Nervenkitzel rund um die Falle und der Tatsache, dass sich die Schlinge immer mehr zuzieht, macht es meiner Meinung so spannend.

Fazit:
Ein ruhiger Island-Krimi der mich überrascht hat. Gut gefallen haben mir die unterschiedlichen Charaktere, die Momente während des Drogenschmuggels und die Verbindung zwischen den drei Hauptprotagonisten. Das offene Ende macht Lust auf mehr, ich freue mich auf die Fortsetzung.

Ich kann mich der Meinung von Yrsa Sigurðardóttir nur anschließen: „Klar, sicher und nervenaufreibend spannend. Ein außergewöhnlicher Roman, der Liljas Platz als eine der herausragenden Krimiautorinnen Islands festigt.“