Rezension

Im Original wahrscheinlich besser

OMG, diese Aisling! - Sarah Breen, Emer McLysaght

OMG, diese Aisling!
von Sarah Breen Emer McLysaght

Bewertet mit 2.5 Sternen

OMG - diese Aisling! des Autorinnen-Duos Sarah Breen und Emer McLysaght hat es vor allem deswegen auf meinen Wunschzettel geschafft, weil Marian Keyes das Buch so komisch fand. Da ich selbst Marian Keyes' Werke hilarious finde, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, wurde aber leider ziemlich enttäuscht. Der irische Humor, den ich in den in den Werken von Marian Keyes liebe (die ich allerdings bisher nur im Original gelesen habe), fehlt mir bei Aisling komplett.

Die Autorinnen behaupten von sich selbst, Aislings zu sein und der Verlag meint auch, dass in jedem von uns eine steckt. Was also ist eine Aisling? Tja, ein Mädchen vom Land, das viele Tugenden verkörpert und sich mit hippen Lifestyle-Trends etwas schwer tut. Jemand, der auf dem Traktor Fahren gelernt hat, saufen kann bis zum geht nicht mehr, traditionelle, konservative Lebensentscheidungen begrüßt und bisweilen spießig auf den letzten Cent achtet. 

Das Buch (als das erste einer Reihe) begleitet Aisling auf einer kleinen Emanzipationsreise, als sie ihren langjährigen Freund und das elterliche Haus verlässt, um mit ihr nur flüchtig bekannten Arbeitskolleginnen in Dublin zu wohnen. Sie lernt, ein bisschen über den Tellerrand und ihre alten Strukturen hinauszudenken und sich ein bisschen locker zu machen. 

Den Autorinnen gelingt es in meinen Augen leider nicht, glaubhaft zu vermitteln, dass sie sich mit Aisling identifizieren und sie mögen. Der Leser ist, gerade in der ersten Hälfte des Buches, zunehmend genervt von der Protagonistin und ihrer 'Anstellerei'. Ja - wenn man sich selbst mit einer gesunden Portion Ironie auf die Schippe nehmen kann, kann man auch die eigenen Macken lustig rüberbringen und das alles amüsant vermitteln, aber das funktioniert hier leider irgendwie nicht. 

Der Ansatz ist ja witzig - jemanden schaffen, der alles verkörpert, worüber man heutzutage die Augen verdreht - quasi der Gegenentwurf eines Hipsters. Aber die Story lässt den Charakter Aisling irgendwie nicht zum Zuge kommen. Ihre Stärken kann sie nicht einsetzen, um damit zu glänzen, sondern muss sie ablegen und sich neu erfinden. Dann allerdings ist ihre Einzigartigkeit weg und wir lesen eine Story von der Suche nach Liebe wie es schon Tausende gibt. 
 

Kommentare

wandagreen kommentierte am 13. September 2019 um 23:38

Papierkorb.