Rezension

Im Ring des Lebens

Unbestreitbare Wahrheit - Mike Tyson, Larry Sloman

Unbestreitbare Wahrheit
von Mike Tyson Larry Sloman

Bewertet mit 5 Sternen

Auch wenn ich nicht der unbedingte Boxfan bin, ist Mike Tyson für mich mehr als ein Name, er ist eine Legende, der Bösewicht des Boxsports. In seinem Leben hat er alles kennengelernt, Sieg und Niederlage, Reichtum und Armut. Im Alter von 20 Jahren war er der jüngste Boxweltmeister im Schwergewicht. Aber er war auch immer der „Bad Boy“.

In seiner Autobiografie, die Mike Tyson gemeinsam mit Larry Slowman schrieb, lernt man nicht nur den Boxer, sondern auch den Menschen, der sich hinter dem Sportler verbirgt, kennen. Er ist sich selbst gegenüber schonungslos offen, er beschönigt nichts, sagt, was gesagt werden muss und erklärt die Geschehnisse. Im Alter von 12 Jahren war er bereits 38 mal festgenommen worden. Erst Cus d'Amato schafft es, seinem Leben einen Sinn zu geben, indem er ihn auf eine Boxerlaufbahn vorbereitete. Er ebnete ihm den Weg in den Boxolymp. Ende der 1980er Jahre hatte er die Gürtel der drei Weltverbände WBC, WBA und IBF in Besitz.

Aber auch ganz oben angekommen, ist Mike Tysons Leben alles andere als ruhig oder geradlinig. Ursache dafür ist die ihm tief innewohnende Aggression, der er teilweise ausgeliefert scheint. Einer seiner Tiefpunkte endet in dem Vergewaltigungsprozess, der für ihn 3 Jahre Haft zu Folge hatte. Ein weiterer ist der allgemein bekannte Biss ins Ohr von Evander Holyfield. Haftstrafen und Comebacks prägten die wechselvolle Karriere des Mike Tyson.

Diese Autobiografie beeindruckt besonders durch seine Offenheit. Es ist einfach geschrieben, ebenso leicht zu lesen, aber ungemein fesselnd und keine Biografie, die man nach dem Lesen so einfach vergisst. Selten hat mich eine so tief berührt und beeindruckt. „Unbestreitbare Wahrheit“ ist eine äußerst persönliche Lebensbeichte, mit der Mike Tyson auch ein Konvolut persönlicher Fotografien veröffentlicht.