Rezension

Immer unterhaltsam, oft spannend

Das Buch des Totengräbers -

Das Buch des Totengräbers
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 4.5 Sternen

Leopold von Herzfeldt, früher Untersuchungsrichter in Graz, kommt nach Wien und platzt mitten in einen Tatort, um sich dort direkt bei den Kollegen unbeliebt zu machen – und nicht nur bei jenen…Mehr oder weniger zur Strafe wird er von dem Fall eines Frauenmörders abgezogen und soll einen Selbstmord untersuchen. Dazu begibt er sich zum Wiener Zentralfriedhof und trifft auf den Totengräber Augustin Rothmayer. Eine Art Zusammenarbeit startet, die so nicht vorhersehbar war und schier Unglaubliches aufdeckt.

Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen! Mittlerweile hat mich der Autor schon so oft überzeugt, daher hätte es mich doch sehr gewundert, wäre es ihm dieses Mal nicht gelungen. Allein schon der flüssige Schreibstil gefällt mir, dazu die tollen Recherchen und oft interessante Charaktere – genau das, was eine gute Geschichte eben alles noch benötigt. Doch all das wäre nichts, würde der Plot nichts taugen. Auch hier gibt es aus meiner Sicht nichts großartig zu meckern. Zwar hätte ich mir mehr Zusammenarbeit von dem etwas zu überheblichen und recht arroganten Herzfeldt und Rothmayer gewünscht, aber ansonsten war es richtig rund und gelungen. Es gab Überraschungen, Tiefschläge und der Wiener Zentralfriedhof ist ein toller Handlungsort. Zwar hatte ich zwischendurch immer wieder eine Vorstellung, wie alles enden könnte und lag in Teilen auch richtig, aber das nahm mir keineswegs den Lesespaß. Dafür waren die Verbrechen einfach zu außergewöhnlich, es gab Rituale, das interessante Totenbuch, und die ersten Schritte in Richtung Kriminalistik.

Ich freue mich auf weitere Fälle, da ich es immer unterhaltsam und oft spannend fand. Derweil empfehle den ersten Teil sehr gerne weiter. 4,5 Sterne.