Rezension

"Immer wieder du und ich" von Juliet Ashton

Immer wieder du und ich
von Juliet Ashton

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

Ein Roman über die Liebe. Über die kleinen und großen Abenteuer des Lebens. Und über zwei, die sich lieben, aber immer wieder verpassen.

Kate liebt Charlie. Charlie liebt Kate. Das war schon immer so. Sie sind füreinander geschaffen. Aber es ist kompliziert: Denn stets ist Charlie gerade vergeben, wenn Kate bereit ist. Und umgekehrt. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege, auf Partys, Hochzeiten und Beerdigungen. Vergessen können Kate und Charlie einander nicht. Aber ist es nicht irgendwann zu spät für die große Liebe? Oder bietet ihnen das Leben noch eine zweite Chance?
[ Quelle: Rowohlt ]

Meine Meinung

Das Klappentext zum Buch hörte sich ganz nett an, hat mich jetzt aber nicht in Begeisterungstürme verfallen lassen. Ich und Liebesgeschichten ist ja eh immer so eine Sache... Auf der anderen Seiten standen aber die Stimmen, die eben von Ein letzter Brief von dir total begeistert waren, also habe ich mich auf meinem Sofa eingemummelt und mich ohne große Erwartungen auf die Geschichte eingelassen.

Doch erstens kommt es immer anders und zweitens wie man denkt. Der Einstieg ins Buch konnte mich sofort abholen und begeistern. Ashtons Idee, jedes Kapitel mit einer Partyeinladung zu beginnen, fand ich toll. Die Protagonisten treffen sich immer wieder auf einschneidenden Partys, Zusammenkünften oder Treffen. Und für genau ein solches Treffen stellt die Einladung am Kapitelanfang den Beginn dar. Richtig gut gefallen hat mir dabei vor allem, dass das Buch einen recht langen Zeitraum umfasst, um genau zu sein 35 Jahre.

Die Geschichte beginnt an Kates fünftem Geburtstag, genauer auf ihrer Geburtstagsparty. Juliet Ashton ist es gelungen, innerhalb weniger Seiten ihre Charaktere vorzustellen und dem Leser schon einen groben Überblick über deren Wesen zu verschaffen. Da wäre zum einen Kate, die ich von Anfang an mochte. Sie ist natürlich und einfach zum Liebhaben, obwohl sie auch ihre Ecken und Kanten hat und damit nicht unnatürlich perfekt wirkt. Deren Cousine und beste Freundin dagegen fällt ganz unstreitig in die Kategorie "zum an die Wand klatschen". Becca ist von oben bis unten verwöhnt und schon als 5-Jährige weiß sie ganz genau, welche Show sie abziehen muss, um ihren Willen zu bekommen. Und obwohl man als Leser gemeinsam mit der Clique aufwächst und gemeinsam mit ihnen Leiden und Freude durchlebt, ändert sich eines eben nicht: Beccas selbstverliebtes, egoistisches Verhalten. Je mehr Seiten an mir vorbeirauschten, desto weniger mochte ich sie leiden.

Die männliche Fraktion des Buches blieb für mich ein wenig blass. Julians Rolle wird immer schwächer, je weiter das Buch voranschreitet, was ich irgendwie ein wenig schade fand. Zwar konnte ich die Beweggründe dafür verstehen, doch ich hatte mir trotzdem gewünscht, dass er im Leben von Kate und Becca auch weiterhin eine Rolle hätte gespielt. Auch hatte ich Julian und Charlie nicht so recht vor Augen. Die Mädels waren wirklich gut gezeichnet, sodass ich mir echt recht gutes Bild von ihnen machen konnte. Das hat mir beim starken Geschlecht ein bisschen gefehlt.

Anfangs war ich total begeistert von der Geschichte, von den Charaktere, von dem ganzen Buch. Bis ungefähr zur Hälfte hatte es echt Potential, ein neues Lieblingsbuch zu werden. Aber dann hat die Autorin nicht so ganz die Kurve gekriegt. Zu Anfang war man als Leser bei den wichtigen Ereignissen der Clique immer dabei. Man hat das Gefühl bekommen, als wäre man Teil von Kates Leben und ich konnte das Buch gar nicht schnell genug verschlingen, da ich unbedingt wissen wollte, die es weiter geht. Nach der Hälfte bekam ich das Gefühl, in einer Außenseiter-Rolle zu stecken. Die eigentlich interessanten Ereignisse geschahen zwischen den Kapiteln und innerhalb der Geschichte wurde nur immer wieder darauf zurückgegriffen. Das hat leider auch dazu geführt, dass die Story voll in die Bremsen gestiegen ist. Der Charme und der Zauber aus der ersten Hälfte, der mich so begeistert hat, verpufft plötzlich.

Das war vor allem auch deshalb problematisch, weil man sich schon anhand des Klappentextes denken konnte, wo die Geschichte hinführt. Nur leider hat man eben dann das Problem, dass zum einen der Verlauf sehr spannungsarm daher kommt und zusätzlich wartet man auch nicht mehr recht auf die spektakuläre Auflösung. Das war wirklich unglaublich schade, da Juliet Ashton zum einen mit der ersten Hälfte bewiesen hat, was sie kann und zum anderen auch einen wunderschönen Schreibstil hat.

Mein Fazit

Es ging so gut los und obwohl ich mir gerade in diesem Genre immer wieder schwer tue, dachte ich, ich habe ein neues Lieblingsbuch vor mir liegen. Leider konnte Juliet Ashton den Zauber der ersten Seiten nicht aufrecht erhalten. Sie hat mich als Leserin auf dem Weg zum großen Finale irgendwie verloren. Dabei war es wirklich schade, dass Ashton ihr großes Potenzial, das sie dem Leser anfangs zeigt, nicht bis zum Schuss hin voll ausschöpft. Trotzdem war es immernoch eine nette Geschichte, die einem ein paar nette Lesestunden bescheren kann. Vor allem die weiblichen Charaktere waren schön ausgestaltet und die meisten habe ich auch wirklich ins Herz geschlossen. Ich werde auf jeden Fall ganz bald Ein letzter Brief von dir von meinem SuB befreien und schauen, wie Juliet Ashton diese Geschichte geschrieben hat.