Rezension

Immun gegen Magie

Das Flüstern der Magie
von Laura Kneidl

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die neunzehnjährige Fallon lebt in Edinburgh, wo sie der Tradition ihrer Familie gemäß ein Archiv führt, in dem magische Artefakte aufbewahrt werden. Ab und zu muss sie sich auf den Weg machen und diese Gegenstände stehlen, denn sie dürfen nicht in die Hände von Muggeln fallen, weil sie dort Unheil anrichten können. Doch dann trifft sie eines Abends auf Reed - ein netter, junger Mann, mit dem sie die Nacht verbringt, und der ihr etwas Magisches stiehlt. Auf der Jagd nach diesem Artefakt wird ausgerechnet Reed ihr Verbündeter; obwohl er selbst keine Magie hören kann (das Flüstern), scheint er immun gegen ihre Auswirkungen zu sein. 

Ich gebe zu, ich habe nicht viel erwartet, dazu wird mir die Autorin zu sehr von Leuten gehyped, die komische Sachen lesen. Dafür wurde ich recht angenehm überrascht. Es gab zwei Dinge, die ich bemängelt habe - zuerst einmal: Nein, Fallon, es ist NICHT deine Schuld, wenn sich ein erwachsener Mann in dein Taxi drängelt, sich dann in ein brennendes Haus stürzt und möglicherweise verletzt wird. Und zweitens: So, wie ihr den Mann der alten Archivarin behandelt habt - dafür gibt es absolut keine Rechtfertigung, das ist das Treten eines am Boden liegenden Mannes (im übertragenen Sinne, was es nicht viel besser macht). Ansonsten war ich ernsthaft erstaunt: Die beiden Protagonisten agierten auf Augenhöhe, der Mann behandelte die Frau nicht wie den letzten Dreck (vermutlich kommt das Buch deshalb bei den Fans auch nicht so gut an wie die meisten anderen Bücher der Autorin). Und es wurden zwar ein paar Sachen von Harry Potter ausgeborgt mit minimalen Veränderungen (Spiegel, Umhang/Mantel, Eingeweihte bzw. das Verbergen der Magie), aber wenigstens nicht konstant benutzt. Macht aus dem Ganzen eine leichte, lockere Lektüre. 3,5/5 Punkten.