Rezension

In 11000 Metern Tiefe

Marianengraben - Jasmin Schreiber

Marianengraben
von Jasmin Schreiber

Vor zwei Jahren ist Paulas damals zehnjähriger Bruder Tim gestorben. Ertrunken im Sommerurlaub auf Mallorca, er der eigentlich Tiefseeforscher werden und die Fische im Marianengraben erforschen wollte. Seither führt Paula ein Schattendasein zwischen Schuldgefühlen und Depression, gefangen in ihrem ganz persönlichen Marinanengraben. Auf Vorschlag ihres Therapeuten, das Grab ihres Bruders, von dem sie sich bisher fern gehalten hat, einfach außerhalb der „Friedhofsstoßzeiten“ zu besuchen, bricht Paula nachts in den Friedhof ein. Doch da ist sie nicht die einzige: auf dem nächtlichen Friedhof trifft sie Helmut, einen alten Mann, der dort seine Freundin Helga „abholt“, um sein Versprechen einzulösen, mir ihr zurück in die Alpen zu fahren. Am nächsten Tag bricht das ungleiche Paar mit der eingeäscherten Helga und der eigensinnigen Hündin Judy zu einer besonderen Reise auf.

Jasmin Schreiber ist mit Marianengraben ein ganz besonderes Buch gelungen. Ihr Schreibstil ist über große Teile der Geschichte wundervoll poetisch. Oftmals verknüpft die Autorin Bilder und sprachliche Konstrukte, die mich beim Lesen öfters haben innehalten, den Satze ein zweites Mal lesen und zumindest für ein
Überschrieben sind die einzelnen Kapitel mit Zahlen zwischen 11000 und 0, die uns im Verlauf des Buches daran teilhaben lassen, wie Paula langsam aus den Tiefen des Marianengrabens aufsteigt und zurück ins Leben findet.

Empfehlen kann ich dieses Buch eigentlichen allen. Allen, die Paula und Helmut auf ihre Reise in den Alpen und in Vergangenheit und Zukunft begleiten wollen, allen die einfach mal wieder ein unglaublich schön geschriebenes Buch lesen wollen und natürlich allen aspirierenden Tiefseeforschern!