Rezension

In den Fängen der Bestie

Schrei um dein Leben -

Schrei um dein Leben
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Vincent hat es tatsächlich getan. Er hat Libby in seine Gewalt gebracht. Owen hat mit viel Glück überlebt, liegt aber im Krankenhaus und wird fast wahnsinnig aus Angst um Libby. Von Vincent und Libby fehlt jede Spur und Vincent kann in Ruhe seine Phantasien ausleben. Libbys Chef Nick, unterstützt durch Sadie, sucht fieberhaft nach ihr. Allen ist klar, dass Vincent Libby töten wird. Auch Libby weiß, dass ihre Chancen schlecht stehen und sucht ihrerseits nach einem Ausweg.

In dieser Folge nimmt die Autorin keine Rücksicht, weder auf ihre Protagonisten noch auf ihre Leser . Sie schildert sehr anschaulich Libbys Martyrium und mein Kopfkino lieferte bereitwillig bunte Bilder dazu, auf die ich hätte verzichten können. Vincent ist für mich der Inbegriff des Bösen, der kein Mitgefühl kennt. Seine Freudefindet er in der Erniedrigung und Folter seiner Opfer. Den Kontrast dazu bildet Libbys Familie, die den Gedanken an Libbys Qualen kaum ertragen. Überrascht hat mich Mary Jane, eines der früheren Opfer von Vincent. Mit ihrer Hilfe hofft das FBI, Kontakt mit Vincent aufnehmen zu können. Ich konnte mich zuerst nicht auf sie einlassen, da sie an ihrer Liebe zu Vincent festhält. Als sie auf grausame Weise vom Gegenteil überzeugt wird, war ich von ihrer Empathie und ihrem Verhalten positiv überrascht.

Diese Folge ist definitiv nichts für schwache Nerven. Die Autorin deutet Folter nicht nur an, sie lässt den Leser teilhaben. Ich habe zwar auch ein paarmal heftig geschluckt und es hat mich auch stark berührt, trotzdem hätte ich es nicht anders gewollt. Ich wollte bewusst einen Thriller lesen und habe den erwarteten Nervenkitzel bekommen. Perfekt !