Rezension

In den seltensten Fällen enden Bücher so, wie der Leser es will

The Hunger Games - Mockingjay - Suzanne Collins

The Hunger Games - Mockingjay
von Suzanne Collins

Bewertet mit 2.5 Sternen

Mit großer Freude habe ich die ersten beiden Teile der Hunger Games Trilogie regelrecht verschlungen und mir direkt danach den dritten Teil vorbestellt. Nun konnte ich doch nicht so lange warten und hab ihn mir auf englisch gekauft.
Am Anfang war ich genauso Feuer und Flamme wie bei den ersten beiden Teilen, die Spannung nahm einfach nicht mehr ab und ich konnte nicht aufhören zu lesen. Doch dann, zum Mittelteil hin, wurde es meiner Meinung nach immer ausschweifender und klang stellenweise ( eher seitenweise) wie ein trockener Kriegsbericht.
Vom Ende möchte ich eigentlich gar nicht erst anfangen, ist es doch auf einmal so abgehackt, Menschen sterben reihenweise, ein legendäres "Edward-Jacob-im-Zelt-Gespräch" aus dem dritten Twilight-Teil durfte natürlich auch nicht fehlen. Ich glaube ich lasse mal außen vor, zwischen wem sich diese Unterhaltung apspielt.
Und apropos: Die Charakterentwicklung. Wir alle kennen Bücher, die vielleicht nicht so ausgehen wie wir es als hohe Erwartungen setzende Leser wollen. Doch einen Charakter, die Hauptperson auch noch (!) (ich hoffe, ich spoiler hier jetzt niemanden) SO von ihrem Weg abzubringen und um quasi 360 Grad zu drehen, lässt mich schon nicht schlecht staunen. Das ewige Hin und Her "Wer wird mein Herzblatt sein? Der blonde, verrückte Peeta, der entführt wurde, wieder zurückkam und sich verhält als wäre er Jack Torrance, oder Gale, der schon immer da war, dein bester Freund, Jagdpartner, der, der immer für dich da war und doch auf ewig zurückgewiesen wird. Also Katniss, für wen entscheidest du dich?
Diese Frage habe ich mir, wir alle, nehme ich mal stark an, gestellt, und wurde doch wieder enttäuscht. Obwohl es doch abzusehen war.
Dass Katniss nicht mehr dieselbe sein wird, war einem auch klar, dass sie sich jedoch quasi in einen komplett anderen Menschen verwandelt, ist dennoch schade und relativ unrealistisch. Zumindest meiner Meinung nach.
Am Anfang sehr fesselnd, da man doch am Ende des 2. Teils vor einem Cliffhanger steht, zieht sich der Mittelteil wie Kaugummi, und ist das Ende so abgehackt dass man mit einem großen Fragenzeichen auf der Stirn davorsitzt. Den Epilog hätte sich die Autorin direkt sparen können.
Im Großen und Ganzen mag ich diese Reihe sehr und rechnete ihr hohes Potenzial zu, nur schade, dass sie so endete.