Rezension

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In den Tiefen der kanadischen Wildnis ...

Seelenblau - Manuela Brandt

Seelenblau
von Manuela Brandt

~~Mia ist gerade erst 20 Jahre jung, aber schon fest eingesponnen in die ewig mahlenden Mühlen des Arbeitsalltages. Frisch mit ihrem Freund Thomas verlobt, fühlt sie sich plötzlich immer leerer, hat Schlafstörungen und ist mit den Gedanken oft anderswo. Aus Rücksicht auf ihren Verlobten, versucht sie ihre Zweifel und Ängste geheim zu halten, aber ihre beste Freundin macht sich schon große Sorgen über die Veränderungen, die in Mia vorgehen. Damit sie mal den Kopf freibekommt, lädt Lisa sie zu ihrem Bruder Jan in ein kleines kanadisches Dorf ein. Dort soll Mia wieder zu sich zurück- und mir ihrer Seele Frieden finden.

Zuerst kann Mia wenig mit der abgelegenen Lage und den seltsamen, alternativen und mystischen Ansichten der Dorfbewohner anfangen, aber langsam findet sie wieder Zugang zu ihren Gefühlen ... und trifft auch Jace, einen Außenseiter unter den Aussteigern, der widersprüchliche Emotionen in ihr auslöst.

"Seelenblau" ist ein Erstlingswerk, was man dem Schreibstil überhaupt nicht entnehmen kann. Flüssig und manchmal auch poetisch geschrieben, wird man in die mystische Welt von Papewas' Dorf gesogen. Die Bewohner sich liebevoll beschrieben und Mias Entwicklung beeindruckend, wenn auch etwas zu schnell vorangetrieben.

Ein paar zu drastische und schnelle Wendungen haben mich zwar kurzzeitig gestört, dieser tollen Geschichte hat das aber keinen Abbruch getan und einem Debütroman kann man so etwas auch verzeihen.

Insgesamt hat mich dieser Roman wunderbar unterhalten und für ein paar Stunden in die beeindruckende und außergewöhnliche kanadische Wildnis entführt.

3,5 Sterne