Rezension

In der Einsamkeit

Wie Wölfe im Winter
von Tyrell Johnson

Bewertet mit 4 Sternen

Nach Krieg und einer Grippeepidemie ist die Infrastruktur zusammengebrochen. Die Menschen sind auf sich selbst angewiesen. So auch Lynn und ihre Familie, die sich in die Wälder des Yukon zurückgezogen haben. Dann taucht ein Fremder auf und ihr Leben wird erneut auf den Kopf gestellt.

Das Cover ist einer Winterlandschaft nachempfunden, durch die eine einsame Gestalt stapft. Cover, Titel und Geschichte passe perfekt zueinander.

Die Ich-Erzählerin Lynn nimmt den Leser mit in ihre Welt, fernab aller urbanen Gegenden. Lynn berichtet von ihrem neuen Alltag in der unwirtlichen Abgeschiedenheit der Wälder, aber auch von früher. Und erschafft dadurch nach und nach ein Bild von dem, was geschehen ist.

Die einzelnen Charaktere sind gut gezeichnet und weisen eine lebendige Vielschichtigkeit auf, was ihnen die richtige Menge an Menschlichkeit verleiht – seien sie nun nett oder nicht.

Der Roman lässt sich flüssig lesen und die Sprache ist locker und auch mal mit dem ein oder anderen Kraftausdruck gespickt. Eben passend zu einer 23jährigen Erzählerin, die manchmal etwas aufbrausend sein kann.

Der Autor hat mit „Wie Wölfe im Winter“ einen soliden Endzeit-Thriller hingelegt, der für spannende Unterhaltung sorgt.